In der guten alten Stube treffen sich holländische Altmeister mit zeitgenössischen Künstlern. Home! Sweet Home! zeigt Interpretationen des trauten Heims im Laufe der Epochen – mal augenzwinkernd, mal ernst.
Kunstmuseum St.Gallen | Home! Sweet Home!
Trautes Heim
Heimelig, gemütlich, geborgen oder doch unheimlich und beklemmend? Anhand signifikanter Werke aus verschiedenen Epochen hinterfragt die Ausstellung «Home! Sweet Home!» im Kunstmuseum St.Gallen unsere Idee von familiärer Obhut in den eigenen vier Wänden und vom «trauten Heim».
Home! Sweet Home!
Wer hat nicht schon so wundervoll-kitschige Stickereien gesehen mit liebevoll dargestellten Häuschen und dem obligaten Sinnspruch: Home! Sweet Home!? Kaum jemandem dürfte indes bewusst sein, dass die vielzitierte Zeile einer Oper entstammt, nämlich «Clari, Maid of Milan» des Bühnenautors John Howard Payne (1791–1851), welche 1823 im Londoner Covent Garden Premiere feierte. Wie keine andere Liedzeile fand diese Eingang in die Umgangssprache und bezeichnet ebendieses traute Heim: dass, wohin man auch verreise und wie bescheiden es im Vergleich zu Palästen auch sei, es keinen Ort wie das eigene Zuhause gebe.
Altmeister treffen auf zeitgenössische Künstler
Den historischen Auftakt in der Ausstellung setzen erstrangige Altmeistergemälde und -grafiken mit Bauerndarstellungen und Bürgerszenerien, die das feucht-fröhliche, zuweilen amouröse Treiben feiern, während die Gegenwartskunst traditionelle Vorstellungen vom Daheim radikal neu bestimmt, etwa die beklemmenden Videoarbeiten der israelischen Künstlerin Keren Cytter (*1977) oder Ian Anülls (*1948) NZS (Notschlafstelle Zürich): «there is no place like home».