Emil Michael Klein gehört jener jungen Generation von Malern an, die das Gemälde als Objekt und Bedeutungsträger neu denkt und Fragestellungen aufgreift, dabei geht es ihm auch darum, wie aus Komplexität Einfaches herauslösbar ist.
Emil Michael Klein | Museum im Bellpark Kriens
Anti-Malerei
Emil Michael Klein arbeitet im Medium der Malerei. Zu verorten ist seine Kunst bei Künstlern wie Heimo Zobernig oder Blinky Palermo. In seinen jüngsten Arbeiten stellt Klein die Materialität der Malerei in den Vordergrund: Zu sehen bei seinen Leinwandbildern, in denen er Farbflächen gegeneinander malt und den Grenzzonen grosse Aufmerksamkeit schenkt. Diese Linien umreissen die Farbfelder, deren Farbigkeit er immer mehr auf einen Farbton reduziert. Er beginnt seine Malerei an einem Nullpunkt, praktiziert so eine Art Anti-Malerei, die weder dem Bildhaften noch dem Diskurs von Farbe und Form verpflichtet ist. Eine Malerei also, die weder als Darstellung noch als Abstraktion gelesen werden soll. Emil Michael Klein richtet sein Schaffen auf das Gegebene aus, orientiert sich etwa am Formenrepertoire der Camouflage oder an Strukturen, welche mit Ordnungsprinzipien der Tektonik verbunden sind. Durch seine Bezugnahme auf vorgefundene Strukturen und bedingt durch die Unmit-telbarkeit der Materialführung ist Kleins Malerei eine der Realität zugewandte Formulierung, die wunderbar schlichte und schlüssige Bilder hervorbringt.
Zum Künstler
Emil Michael Klein wurde 1982 in München geboren und ist im Wallis aufgewachsen. Er erlernte ursprünglich traditionelle Holzbildhauerei und studierte später am Institut Kunst Basel und an der ECAL (Ecole Cantonale d’Art Lausanne) in Lausanne. Heute lebt und arbeitet er in Zürich. Der Fokus der Einzelausstellung für das Museum im Bellpark liegt auf Arbeiten der jüngsten Phase, die Emil Michael Klein mit ausgesuchten Werken aus früheren Jahren kombiniert. Damit bringt er seine Malerei auf Papier mit den Leinwandbildern zusammen und etabliert einen Reflexionsraum über seine künstlerische Arbeit.