Die Zürcher Callcenter-Agentin Alice ruft alleinstehende Grossmütter an und gibt sich als ihre bankrotte Enkelin aus. Während sie mit diesem Trick schnell ein Vermögen verdient, erkundet der Film Orte und Menschen in Zürich, welche alle auf seltsame Weise mit der Tat von Alice in Verbindung stehen. Die NZZ zum Film: «Dass ein Langspielfilm-Debüt derart souverän satirische Elemente mit einem künstlerischen Anspruch verknüpft, hat hierzulande Seltenheitswert».
Dene wos guet geit
Ein amüsantes und kritisches Gesellschaftsportrait! Eine angeblich bankrotte Enkelin rührt am Mitgefühl von alten Menschen.
Einsamkeit, Mangel an Gesprächen
Alice arbeitet in einem Callcenter in der Peripherie von Zürich, zusammen mit anderen jungen Angestellten. Jeder vor seinem Bildschirm, die Ohren mit Kopfhörern bedeckt, verkaufen sie Internet-Abos oder Versicherungsprodukte an Unbekannte, die das Telefon abnehmen. Die einsamen Betagten sind leichte Beute in einer Gesellschaft, in der Alter mit Altenheim gleichgesetzt wird. Ab hier beginnt die von Cyril Schäublin beschriebene Einsamkeit. Die Handlung des Films kreist um Alice, die ihre auf der Arbeit geknüpften Kontakte für einen «Enkeltrick» nutzt und Betagte um ihr Geld bringt. Die Beute? Mehr als 820’000 Franken, welche die junge Frau ohne Probleme auf einer Bank deponiert. Der sie bedienende Angestellte trägt weisse Handschuhe, als ob er sich vor dem schmutzigen Geld schützen wollte. Nach Alice kommt ein russischer Magnat an die Reihe, dessen Kontostand sich auf Millionen beläuft. Der Film schneidet ein weiteres wichtiges Thema an: Den Mangel an Gesprächen in einer technologisierten Gesellschaft.
Stimmen
«Dass ein Langspielfilm-Debüt derart souverän satirische Elemente mit einem künstlerischen Anspruch verknüpft, hat hierzulande Seltenheitswert. […] Wir hören die bruchstückhaften Dialoge und ziehen unsere Schlüsse – ohne dass uns zehnmal vorgekaut würde, was wir davon zu halten hätten.» – Urs Bühler, NZZ | «Intelligentes und sensibles Porträt einer Stadt, die zwischen Armen und Reichen, Jungen und Alten geteilt ist.» – Stefania Summermatter, swissinfo.ch