Was schlummert im Depot eines Museums? Weil jenes des Museums Langmatt umgebaut wird, hat Museumsdirektor Markus Stegmann aus der Not eine Tugend gemacht und zeigt seine «Kellerkinder» in einer spannenden Ausstellung.
Museum Langmatt Baden | Kellerkinder – ein Depot will ans Licht
Schätze aus dem Keller
Welche Schätze befinden sich im Depot des Museums Langmatt? Sind vergessene Meisterwerke zu entdecken? Und was ist das eigentlich, ein Museumsdepot? Erstmals kommt ans Licht, was während Jahren und Jahrzehnten im Verborgenen schlummerte. Und tatsächlich erstaunt, dass wahre Meisterwerke lange Zeit im Dunkel zubrachten, beispielsweise Bilder und Zeichnungen von Camille Corot, Henri Matisse oder Pierre-Auguste Renoir. Aber ein Depot wäre kein Depot, wenn es dort nicht all die vielen anderen Werke von (derzeit) weniger bekannten Künstlerinnen und Künstlern gäbe, oder sogar Arbeiten, deren Urheber gänzlich unbekannt sind. Neben Gemälden, Zeichnungen und Druckgrafik finden sich im Depot des Museums Langmatt aber auch kleinere und grössere Skulpturen, Kunsthandwerk, Textilien und jede Menge Bilderrahmen.
Ausstellungsluft schnuppern
Der Grund für die Ausstellung ist banal: Das Depot des Museums Langmatt wird erneuert und erweitert, so dass während der Renovationsarbeiten alle Werke an einen anderen Ort ziehen müssen. Auf diese Weise ergibt sich eine Ausstellung, die nicht nur einen ebenso seltenen wie faszinierenden Einblick in die verwirrende Vielfalt eines Depotbestandes, sondern auch exemplarisch in die Geschichte der Kunst bietet. In thematischer Hängung zeigt die Schau «Kellerkinder», wie ein wechselnder inhaltlicher Fokus einen jeweils anderen Wahrnehmungskontext schafft: Im ersten Ausstellungsraum treten die Werke in geradezu beängstigender Fülle, ohne Ordnung und Struktur in Erscheinung. In weiteren Räumen sind sie nach Epochen, Bildgattungen und Techniken geordnet. Je nach thematischem Blickwinkel erschliessen sich völlig andere Facetten der Kunst und Kunstgeschichte.