Das Kunstmuseum Luzern präsentiert seine Auswahl des Zentralschweizer Kunstschaffens. 23 von 203 eingebenden Künstlern haben es ins grosse Haus geschafft. In der Kabinettausstellung zeigt Samuli Blatter die Arbeit «Half-Live ».
Kunstmuseum Luzern | Jahresausstellung 2013 & Samuli Blatter
Jahresausstellung
Das Kunstmuseum Luzern präsentiert alljährlich in einer jurierten Ausstellung Künstlerinnen und Künstler mit Bezug zur Region Zentralschweiz. Die Jahresausstellung Zentralschweizer Kunstschaffen bietet den Besucherinnen und Besuchern einen Einblick in das vielfältige künstlerische Schaffen ihrer Umgebung und den Künstlerinnen und Künstlern die Möglichkeit, ihr Werk prominent einem grossen Publikum vorzustellen. Ungeachtet ihrer programmatisch lokalen Verwurzelung mobilisiert die Jahresausstellung ein Publikum, das über die regionalen Grenzen hinausweist. 2013 haben sich 203 Künstlerinnen und Künstler beworben, und 23 wurden von einer Fachjury ausgewählt mitzumachen. Eine Arbeit ist art-tv.ch besonders aufgefallen: Judith Alberts Wasservideos. Der Jurypreis/Preis der Zentralschweizer Kantone (12’000 Franken und ein Ankauf) ging allerdings an den Luzerner Marcel Glanzmann, und der Ausstellungspreis der Kunstgesellschaft Luzern (Kabinettausstellung im Kunstmuseum Luzern im folgenden Jahr) an Anna-Sabina Zürrer.
Kabinettausstellung Samuli Blatter
Der in Luzern wohnhafte Künstler hat vor seinem Studium der Kunst einen Abschluss in Illustration absolviert. Mit den seit einiger Zeit nur noch abstrakt daherkommenden Arbeiten und der technischen Reduktion von Grafit auf Papier hat er sich jedoch von einer erzählerischen oder figurativen Komponente komplett gelöst. Geblieben ist das Arbeiten in Serien: Für den Raum der Kabinettausstellung hat Blatter ein grosszügiges Konvolut aus Zeichnungen in zwei verschiedenen Formaten zusammengetragen und ergänzt dieses um eine architektonische Intervention. Zudem hat er rund 170 kleinformatige Blätter für ein Künstlerbuch gezeichnet, welches erweitert mit zwei Texte zur Ausstellung erscheint. Das Buch kann als Teil der Ausstellung verstanden werden, da sowohl die Serie im Buch als auch die beiden im Raum präsentierten Serien demselben Prinzip folgen: Mit Geodreieck und Bleistift bearbeitet Samuli Blatter das Papier, setzt schwarze Striche, dunkle Balken und kreiert sich über die Fläche ausbreitende, scheinbar wuchernde Gebilde. Die gezeigten Arbeiten besitzen eine gewisse Strenge und Dunkelheit, wirken gleichzeitig aber sehr durchlässig und offen. So wie Blatter letztes Jahr mit «stable stable» im Raum Schritt für Schritt Stäbe zu einem Gebilde zusammensetzte und dafür den Ausstellungspreis erhielt, setzt er nun für seine Zeichnungen Linie um Linie aufs Blatt.