Die polnische Künstlerin Agnieszka Kozlowska beschäftigt sich mit den Erstbesteigungen der höchsten Schweizer Gipfel: Sie wandert mit ihrer Kamera in die Berge – wobei die Ergebnisse laufend in die Ausstellung integriert werden.
Kunsthaus Zug | Agnieszka Kozlowska: Carved by Light
Der Weg als Ziel
Mit «Carved by Light» beleuchtet Agnieszka Kozlowska die bahnbrechende Epoche des Alpinismus: Die polnische Künstlerin interessiert sich für die Erstbesteigungen der höchsten Schweizer Gipfel. Ihr Material sind die Aufzeichnungen und Berichte der Abenteurer, ihre Herangehensweise spiegelt ein Interesse insbesondere am Weg und nicht etwa am Moment des Ankommens. Das ermöglicht ein tiefes Erleben unserer physischen Existenz und das langsame Zurückgewinnen des alpinen Erfahrungsraumes fernab der Tourismusindustrie.
Kamera in den Bergen
Zu Fuss steigt sie hoch, bringt ihre selbstgefertigte Kamera mit spezieller Optik oben in den Bergen an und lässt die Zeit für sich arbeiten. Tagelang bleibt die Kamera stehen. Falls ein neugieriger Wanderer diese bewegt, eine Gämse sie umwirft, ist alles verdorben. In der Kamera befindet sich eine lichtempfindliche Platte aus Polymeren. Wirken UV-Strahlen auf die Platte, härtet sich das Material aus, die weichen unbelichteten Stellen lassen sich abwaschen. Das Resultat sind zarte, fragile Fotoobjekte.
Die Ausstellung als Arbeitsplatz
Kozlowska bringt jeden Dienstag neue Fotografien, die in der Woche zuvor entstanden sind, in die Ausstellung. Am eigens eingerichteten Arbeitsplatz, der Bestandteil der Ausstellung ist, durchkämmt sie in wissenschaftlicher Akribie historische Textdokumente und Materialien der Erstbesteiger, vermisst Topografien auf Landkarten und hört Tonspuren ihres eigenen Atems beim Wandern ab.