Verloren im Kaspischen Meer befindet sich Ostrov, eine Insel, die einst eine gut funktionierende Fischereikolchose beherbergte. Nach dem Fall der Sowjetunion wurde die Fischfarm zerstört und die Gewinnung von schwarzem Kaviar verboten. Auf dem Festland wird Ostrov «Insel der Wilderer» genannt, wegen ein paar wenigen, für die die Insel Heimat bedeutet…
Ostrov – Lost Island
Das Portrait einer russischen Familie zwischen Überzeugung und Verzweiflung, Tradition und Widersprüchlichkeit
Nach dem Abschluss in Philologie an der Staatlichen Universität Kazan wechselt Svetlana Rodina (*Russland) nach Moskau an die School of Journalism «Pozner». Im Jahr 1999 arbeitet Svetlana als Moderatorin und Reporterin für verschiedene nationale Programme auf RTR. Mit «Good Morning Russland» leitet sie eine Talkshow sowie die Nachrichten «Vesti» (entspricht der Tagesschau bei SRF). Ab 2006 arbeitet sie hauptsächlich als Dokumentarfilm-Regisseurin. Sie wird Drehbuchautorin und unabhängige Regisseurin. 2011 wird sie Chefredakteurin der Dokumentationsabteilung der United Media Group, einer der grössten Produktionsfirmen in Russland. 2015 Masterstudium als Film-Regisseurin an der Moskauer Filmhochschule.
Laurent Stoop (*1965, Lausanne) hat einen Abschluss in Literatur von der Universität Genf und ein Foto-Diplom des CEEP in Vevey. Später reist er im Auftrag der Zürcher Fotoagentur Lookat ins neue Russland. Zahlreiche Publikationen in der Schweizer und ausländischen Presse folgen. Die Zusammenarbeit mit dem IKRK als delegierter Fotograf in Tadschikistan und im Kaukasus lässt ihn den Krieg entdecken. 1995 gründet Stoop die Produktionsfirma Mayak-Film in Moskau und beginnt eine intensive Zusammenarbeit mit dem Schweizer Fernsehen (RTS und SRF) sowie mit ARD, ZDF und France 2. Im Jahr 2005 kehrt Laurent Stoop in die Schweiz zurück und arbeitet für SRF, während er weiterhin auch für France 2, France 5 und Arte arbeitet, meistens im Dokumentarfilm-Bereich. Ab 2006 folgen als Director of Photography DOP eine Reihe von politischen Dokumentarfilmen, die sich mit Tschetschenien, Anna Politowskaja, Aung San Suui Kyi oder Chodorchowski beschäftigen.
Ostrov – Lost Island | Synopsis
Früher lebten dreitausend Menschen auf der Insel. Heute sind es noch etwa fünfzig. Auf der Insel gibt es weder Gas noch Strom, weder legale Arbeitsplätze, noch Ärzte oder Polizisten. Für Iwan (50), den eigensinnigen Nachfahren einer Fischerdynastie, gibt es nur eine Art für seine Familie aufzukommen: den illegalen Fischfang. Obwohl Iwan wegen Wilderei verurteilt wurde, fährt er immer wieder aufs Meer hinaus. Er hat keine Wahl – entweder er fischt oder er verhungert. Manchmal schaltet Iwan den Generator ein und sieht sich Propaganda im staatlichen Fernsehen an. Iwan glaubt an Putin und die Grossmacht Russland. Sein Stolz auf sein Heimatland entschädigt ihn für das Elend des Alltags. Anna (45) hat in ihrer Jugend in der Stadt studiert und gelebt, sich aber in Iwan verliebt und das harte Leben auf der Insel gewählt. Beide wollen, dass ihre Kinder, Anton (19) und Alina (17), irgendwo anders eine bessere Zukunft haben. Doch seit einiger Zeit fährt auch Anton zusammen mit seinem gleichalterigen Cousin Roman aufs Meer hinaus.
Ostrov – Lost Island | Stimmen
«‹Ostrov – Lost Osland› ist von einer surrealen Atmosphäre durchdrungen, die an Science-Fiction erinnert, und nimmt die Gesichter von Inselbewohnern unter die Lupe, um Geheimnisse zu lüften, die über die Worte hinausgehen» – Giorgia Del Don, Cineuropa | «Ein stimmungsvolles Porträt einer gefährdeten russischen Gemeinschaft» – Modern Times | «Ein visuell beeindruckender, lyrischer Film» – Variety