Kevin ist jung, Kevin ist cool, Kevin ist wütend. Kevin will eine Revolution! Nur gegen was? «Lasst die Alten sterben» erzählt von einer Generation von Jugendlichen, die sich aus der Langeweile befreien will und dabei ins Leere fällt. So kann keine Revolution entstehen. Oder vielleicht doch?
Lasst die Alten sterben
Tragisch-komischer Film über Jugendliche, die in einer Welt aus Zuckerwatte nach Luft schnappen.
Zum Film
Kevins hübsch gepolstertes Leben langweilt ihn zu Tode. Also gründet er mit seinem besten Freund Manuel eine Kommune nach dem Vorbild der Alt-Achtundsechziger. Als Initiationsritual knallen die Neorevolutionäre ihre Smartphones an die Wand: Wieder echte Empfindungen, Drogen und Klauen, no more Social Media, weg mit Konventionen, raus aus der Konsumwelt – das ist ihr Ziel! Es wird also gemeinsam geliebt, geschrien, gekifft und nach Parolen gesucht. Gar nicht so einfach, wenn der Inhalt fehlt, die Wut verpufft und die eigenen Eltern die besseren Revoluzzer sind.
Kevin möchte Teil einer Jugendbewegung sein
«Lasst die Alten sterben» ist ein Coming-of-Age Film über die Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens und der fast panikartigen Angst, im Spiesserleben unterzugehen. Juri Steinhart nimmt das Publikum mit auf eine Reise in die Welt der heutigen urbanen Schweiz und setzt damit ein Denkmal für alle Heranwachsenden der heutigen Zeit: Jugendliche, für die es keine Reibungsflächen gibt und die hauptsächlich nur eine ernsthafte Pflicht kennen: Spass haben. Hauptdarsteller Max Hubacher («Der Verdingbub», «Driften», «Nachtzug nach Lissabon») überzeugt in der Rolle als Kevin, dessen Achterbahnfahrt das Publikum in einen abgründigen Sog mitzieht und heftig durchrüttelt.
Stimmen
Da kommt gewaltig frischer Wind in die Schweizer Filmszene. Steinhart bietet mit «Lasst die Alten sterben» eine schnelle, erfrischende und in ihrer Machart unkonventionelle Punkgeschichte vor, die sich gewaschen hat. Sehr unterhaltsam, konsequent und frei von der dem Schweizer Film oft anhaftenden Biederkeit. Felix Schenker, arttv.ch