Lange Zeit hat man geglaubt, die Schweizer Filmschaffenden bringen es einfach nicht auf die Reihe, eine einigermassen lustige Filmkomödie zu drehen. Peter Luisi strafte 2011 mit seinem Film diese Ansicht Lügen. «Der Sandmann» ist eine Sternstunde des Schweizer Kinos und Irene Brügger-Hodel, alias Frölein Da Capo in ihrer Rolle als Sandra eine grosse Freude.
Der Sandmann
Eine der besten Schweizer Filmkomödien ever! Eine kafkaesk-raffinierte Geschichte, die man einfach gesehen haben muss.
Synopsis: Benno ist kein netter Mensch. Er regt sich fürchterlich über Sandra auf, die unter seiner Wohnung ein Café betreibt und davon träumt, als Musikerin entdeckt zu werden. Eines Tages findet Benno Sand in seinem Bett. Zuerst ignoriert er dies, bald aber muss er feststellen, dass er es ist, der Sand verliert. Tag für Tag nimmt der Sandverlust zu und bald rinnt ihm sprichwörtlich die Zeit davon. So muss er sich wohl oder übel an Sandra wenden, denn neuerdings träumt er jede Nacht von ihr. Was hat das wohl mit dem Sand zu tun?
arttv Wertung – eine Erlösung
Lange Zeit hat man geglaubt, die Schweizer Filmschaffenden bringen es nicht auf die Reihe eine einigermassen lustige Filmkomödie zu drehen. Peter Luisi straft diese Ansicht Lügen und präsentiert einen witzigen, charmanten Film, der dann auch prompt in Saarbrücken den Max-Ophüls-Publikumspreis gewann. Dazu kommt eine ganze Reihe weiterer Ehrungen, wie beispielsweise drei Nominationen für den Schweizer Filmpreis. Luisis Film offenbart eine Sternstunde des Schweizer Unterhaltungskinos, was nicht nur mit der kafkaesk-raffinierten Geschichte sondern auch den Hauptdarstellern zu tun hat. Fabian Krüger spielt fantastisch und Irene Brügger-Hodel, alias Frölein Da Capo, scheint einfach alles zu können: Musik machen, Singen, Schauspielern, Zeichen, Tanzen. Lusis Film ist wie eine Erlösung von all den vielen Schweizer Filmkomödien der letzten Jahre, die mit ihrem biederen, krampfhaften Humor peinlich berührten. Vor etwas sei einzig gewarnt: Der Trailer vermag nicht zu vermitteln, wie gut der Film tatsächlich ist.