Zunehmende Extremereignisse, verschwundene Gletscher, geschrumpfte Skigebiete, Konflikte um die Ressource Wasser im Alltag. Mit seiner neuen Sonderausstellung blickt das Alpine Museum der Schweiz in die nahe Zukunft und wagt Aussagen zwischen aktueller Forschung und literarischer Fiktion.
Alpines Museum der Schweiz | Wasser unser
Wasserschloss Schweiz?
Wasser ist Energie, ist Leben, ist Alltag, ist Gut, ist da – Wasser formt und bestimmt unsere Existenz. Die Vorstellung der Schweiz als alpines Wasserschloss Europas sitzt in unseren Köpfen. Wiederkehrende Hitzesommer oder schneearme Winter stellen sie in Frage. Die gesellschaftliche Entwicklung und der Klimawandel werden die Verfügbarkeit von Wasser auch bei uns beeinflussen.
Das Jahr 2051
«Wasser unser» wagt den Blick in die Zukunft und verbindet Forschung mit Fiktion. Ausgehend vom wissenschaftlichen Stand von heute, entwickeln vier zeitgenössische Autorinnen sechs Entwürfe für unsere Wasserzukunft. Gemeinsames Prinzip: Menschen aus dem Jahr 2051 erzählen aus ihrem Alltag. Darin spielen etwa ein Kontrollchip für den persönlichen Wasserverbrauch oder ein Mega-Skigebiet im Hochgebirge eine Rolle. Im Spiel mit Möglichkeiten fragt «Wasser unser» nach unserer Beziehung zum Wasser in der Gegenwart.
Botschaften an die Nachgeborenen
Gelegenheit zur Reflexion über eigene Beiträge haben die Besucherinnen und Besucher im letzten Ausstellungsraum. Fünf Fragen regen an, Erfahrungen, Wünsche, Ängste und Hoffnungen rund um das Wasser zu formulieren. Die Gedanken gewinnen dadurch an Brisanz, dass sie als Nachrichten an die Nachgeborenen adressiert und in eine Boje gelegt werden. Das Alpine Museum der Schweiz wird diese Zeitkapsel auf dem «Lago della Piazza» am Gotthard auswassern. Dort soll sie als hoffnungsvolles Symbol an die notwendige Sorge um das Wasser erinnern, bis man sie im Jahr 2051 öffnet und ihren Inhalt der nächsten Generation übergibt – im besten Fall wirken die Stimmen aus der Vergangenheit dann als Impuls, notwendige Diskussionen (wieder) aufzunehmen.