Genau 150 Jahre ist es her, dass sich die Juden in der Schweiz die Gleichberechtigung erkämpften. Das Historische Museum Baden präsentiert aus diesem Anlass eine Fotoausstellung mit Porträts von fünfzehn jüdischen Persönlichkeiten.
Historisches Museum Baden | Schweizer Juden – 150 Jahre Gleichberechtigung
Der Weg der Emanzipation bis heute
Über Jahrhunderte wurden die Juden in der Schweiz verfolgt, vertrieben oder ausgegrenzt. Erst vor 150 Jahren kam mit einer Volksabstimmung auch hierzulande die Emanzipation zustande. Mit der Gewährung der Niederlassungsfreiheit wurden die Schweizer Juden am 14. Januar 1866 den übrigen Schweizer Bürgern gleichgestellt. Seither haben sie die Entwicklung dieses Landes massgebend mitgeprägt, sei es in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft oder Kultur. Die hier geborenen und zugewanderten Jüdinnen und Juden haben einen unumstrittenen Platz in der Schweizer Gesellschaft gefunden, sie verschaffen sich Gehör und sind auf Augenhöhe mit ihren Mitbürgerinnen und -bürgern. Gleichzeitig bewahren sie ihre jüdischen Traditionen und Eigenheiten. Die Vielfalt der Juden und des Judentums in der Schweiz wird im Historischen Museum Baden beeindruckend dargestellt.
Fotografische Dokumentation
Der Fotograf Alexander Jaquement hat junge und alte, religiöse und säkulare, bekannte und unbekannte Jüdinnen und Juden aus allen Landesteilen porträtiert. Die Abgebildeten posieren an Orten, die sie selber ausgesucht haben, und die zusammen mit ihren ganz persönlichen Erzählungen das jüdische Selbstverständnis in der Schweiz widerspiegeln. Sie sprechen von Träumen, Sehnsüchten, Zuneigung zur Heimat, Nähe und Distanz. Die Ausstellung, die im Jubiläumsjahr 2016 durch die Schweiz reiste, hat viele Besucherinnen und Besucher erreicht. Die fünfzehn Porträts regen zum Nachdenken an und bringen uns die Menschen näher, die mit und neben uns leben. Das Thema der jüdischen Emanzipation spricht alle an, denen eine offene, pluralistische Schweiz wichtig ist. Nicht die Unterschiede, sondern die Gemeinsamkeiten der jüdischen Mitmenschen werden visualisiert.