Wie wird man als Sohn eines armen Pfarrers zu einem erfolgreichen Industriellen, der ein gigantisches Vermögen anhäuft und ein Drittel der Wählerschaft um sich schart?
L'expérience Blocher
Zum Film
Die Begegnung eines Filmemachers mit dem Schweizer Politiker, der gehasst und verehrt wird wie kein anderer. Wahlkampf 2011. Christoph Blocher durchpflügt die Schweiz, um seinem Lager zum Sieg bei den Parlamentswahlen zu verhelfen. Sein Wagen ist exklusiver Beobachtungsposten des Regisseurs, der die Geschichte in der ersten Person erzählt. Während der Fahrt rollt der Film Blochers Leben auf. Seine Triumphe, seine Geheimnisse, seine Methoden. Jean-Stéphane Bron führt mit Blocher praktisch keine direkten Dialoge, sondern redet als Voice-Over zu ihm, über ihn. Darin nennt er etwa biografische Fakten und erzählt kleine menschliche Geschehnisse abseits der Kamera. Stets verweist der linksdenkende Bron auf seine gegensätzliche politische Position, verzichtet jedoch auf anklagende Worte. Mit Archivmaterial über Blochers Vita und Werdegang reichert Bron das Gefilmte an.
Stimmen
Es sei ihm nicht darum gegangen, einen Film über «Das System Blocher» zu drehen, sagt Bron, deshalb heisse sein Werk «Die Blocher-Erfahrung». Im Film selber kommentiert Bron diese Rolle durchaus selbstkritisch: «Sie sind ein Machtmensch, und ich fühle mich als Ihr Komplize», sagt er aus dem Off. nzz.ch | 100 lohnende Minuten mit dem seit über zwei Jahrzehnten medial meist präsenten Politker der Schweiz: […] eine so formal brillante wie inhaltlich facettenreiche Annäherung an eine Figur, die ihren Zenit überschritten hat. Geri Krebs, cineman.ch | Wie findet man den Menschen hinter der Figur Blocher, die ja ganz genau weiss, wie man die Medien manipuliert? Die Antwort, die der Film gibt, ist so einfach wie genial: Man kann ihn nicht finden, nur suggerieren, konstruieren. Beatrice Behn, kino-zeit.de | Bron versucht bekannte Bilder Blochers zu «deprogrammieren» und eine Statue à la Citizen Kane zu formen, keine Ikone sondern ein von allem Getöse befreiendes Standbild. Berner Zeitung | Jean-Stéphane Bron macht aus Christoph Blocher ein Phantom der Geschichte. Und am Ende überlässt er ihn seinen Schatten. Der Landbote