Yves Yersins ungemein sorgfältige und poetische Geschichte schildert auf heitere und glaubhafte Art den Prozess einer Selbstbefreiung. Der vom «Filmkollektiv Zürich» produzierte Streifen atmet einen für den Schweizer Film bemerkenswerten Geist des Aufbruchs und war darüber hinaus auch an der Kinokasse erfolgreich. Mit über 420 000 Zuschauer*innen liegt er auf Platz fünf der erfolgreichsten Schweizer Filme der letzten dreissig Jahre. Allein in Zürich hielt er sich 33 Wochen lang in den Kinos.»
Les petites fugues - Kleine Fluchten
Der Film, der 1979 in unsere Kinos kam, gehört zu den schönsten und besten Schweizer Kino-Produktionen überhaupt.
Zum Film
Auf einem Bauernhof mit traditionellen Hierarchien, in dem die Zeit stillgestanden zu sein scheint, vollzieht sich ein erst stiller, dann aber umso heftigerer Umbruch: Der Knecht Pipe, seit mehr als dreissig Jahren eine treue und zuverlässige Arbeitskraft, kauft sich mit seiner Altersrente ein Mofa. Diese, für die Bauernfamilie völlig unverständliche Anschaffung, verändert schlagartig sein Leben. Der Saisonnier Luigi hilft ihm dabei, allmählich das Gleichgewicht auf den zwei heimtückischen Rädern zu finden. Nach zahlreichen wackligen Versuchen unternimmt Pipe erste Entdeckungsfahrten in der näheren Umgebung und beginnt darüber, seine Arbeit zu vernachlässigen. Auf einem dieser Ausflüge lernt er eine Gruppe von jungen Motorradfahrern kennen, die er an eine Motocross-Veranstaltung mit Festplatz begleitet. Mit verhängnisvollen Folgen.