Mit ihrem Spielfilmdebüt «El Agua», der von der renommierten Quinzaine des réalisateurs in Cannes ausgewählt wurde, gehört Elena López Riera zur neuen Generation von jungen Regisseur:innen, die das spanische Filmschaffen bewegen. Für «El Agua» kehrt die Regisseurin in ihren Heimatort zurück. Entstanden ist ein persönliches Jugenddrama, eine Balance-Akt zwischen Realismus und Übersinnlichem.
El Agua
- Publiziert am 10. Dezember 2022
Drei Generationen von Frauen in einer patriarchalen Gesellschaft und die Kraft urbaner Legenden
Elena López Riera
Die spanische Filmemacherin Elena López Riera wurde in Orihuela geboren und lehrte nach ihrer Doktorarbeit in Genf, Madrid und Valencia Vergleichende Literaturwissenschaft. Ihr Kurzfilm PUEBLO (2015) wurde bei der Quinzaine des Réalisateurs in Cannes uraufgeführt, der darauffolgende LAS VÍSCERAS (2016) in Locarno. Ihr jüngster Kurzfilm LOS QUE DESEAN (2018) war für den Europäischen Filmpreis nominiert. López Riera ist zudem Mitbegründerin von «lacasinegra», einem Kollektiv für audiovisuelle Forschung und Praxis. EL AGUA ist ihr erster abendfüllender Spielfilm und hatte seine Weltpremiere an der Quinzaine des Réalisateurs.
Filmografie: El agua (2022) | Los que desean (Kurzfilm, 2018) | Las vísceras (Kurzfilm, 2016) | Pueblo (Kurzfilm, 2015) | Pas à Genève (Kurzfilm, 2014)
El Agua | Synopsis
In einem spanischen Dorf kämpfen die Jugendlichen mit Tanzen, Trinken und Rauchen gegen die sommerliche Langeweile an. Doch ein bevorstehender Sturm droht den Fluss, der durch den Ort fliesst, zum Überlaufen zu bringen. Unter den Dorfbewohnern kursiert ein alter Volksglaube, demzufolge einige Frauen dazu bestimmt sind, mit einsetzender Flut spurlos zu verschwinden. Mitten in der elektrisierenden Stimmung vor dem Unwetter leben die 17-jährige Ana und der 20-jährige José ihre noch junge Liebesbeziehung aus – bis der Sturm losbricht.
El Agua | Stimmen
«Durch die Irrfahrten und Zweifel ihrer Heldin, die gleichzeitig Enkelin ihrer hexenhaften Grossmutter und junge Frau des 21. Jahrhunderts ist, hinterfragt Elena López Riera den Begriff der Freiheit und die psychologische Funktion, die urbane Legenden in einer Gemeinschaft erfüllen. Sie liefert einen seltsam betörenden Film, dessen mystische Energie und Industrielandschaften uns noch immer verfolgen und die Umrisse einer vielversprechenden Filmkunst zwischen Moderne und Tradition skizzieren.» – Lena Haque, Le bleu de miroir