Die 2010 verstorbene Svetlana Geier, die Übersetzerin der grossen 5 Dostojewskij-Romane (die 5 Elefanten), gewährte in dem Film von Vadim Jendreyko Einblick in ihre Erinnerungen und äusserte Gedanken zu ihrem Lebenswerk: dem Übersetzen.
Die Frau mit den 5 Elefanten
Ein äusserst nachdenklicher Film über die Arbeit einer Übersetzerin und die Bedeutung der menschlichen Sprache.
Zum Film
Sie gilt in ihrer Zunft als einzigartig: Svetlana Geier, die russisch-deutsche Literaturübersetzerin. Sie hat die 5 grossen Romane Dostojewskijs (die sogenannten 5 Elefanten) ins Deutsche übersetzt. Svetlana Geiers Erinnerungen an die Ukraine, den Krieg, verflechten sich mit ihren Betrachtungen über die Sprache und über das schwierige Unterfangen einer guten Übersetzung. Sie erzählt von schmerzlichen Erfahrungen ihrer Kindheit und drückt gleichzeitig ihre grosse Liebe zu Wort und Sprache aus. Das Übersetzen der 5 Elefanten hat sie einer Lehre unterzogen – sie verändert. Regie & Crew: Der in der Schweiz aufgewachsene Regisseur Vadim Jendreyko («Bashkim» 2002) beschäftigt sich hier mit einem Migrantenschicksal; einem einzelnen Menschen, der inmitten der Wirren seiner Zeit versucht seinen eigenen Weg zu gehen.
arttv Wertung:
Mit einer überwältigenden Sanftheit empfängt einen die Welt der grossen Übersetzerin Svetlana Geier. Ihr scharfer Verstand und ihre Liebe zum Wort sind ergreifend. Während der Regisseur mit ihr ein Gespräch führt, verrichtet sie ihre alltäglichen Dinge im Haus und im Übersetzungszimmer, wo sie weiter zusammen mit ihrer Tipperin und ihrem Berater an den Texten arbeitet. Diese intelligente Frau findet wirklich Worte für fast alles, sogar den tiefen Schmerz. Es interessiert sie bei ihren Übersetzungen vor allem der Verlust: das Unübertragbare einer Sprache in die andere. Sie ist fasziniert vom Klang und der Einzigartigkeit gewisser Worte und vermittelt ihre tief philosophischen Ansichten zur Sprache. Angesichts der schmerzhaften Erinnerungen aus der Kriegszeit, ist die Sprache für sie Hoffnungsträger interkultureller Verständigung. Fazit: Dies ist ein äusserst nachdenklicher Film über die Arbeit einer Übersetzerin und die Bedeutung der menschlichen Sprache. Isabel Rohr