Wer in der Ausstellung «Tangenten und Trabanten» Schulbuchgeometrie oder Astronomie erwartet, wird eines Besseren und Schöneren belehrt. Der Begriff Tangente bezeichnet in der Geometrie die Berührung von Gerade und Kurve und verweist auf das davon abgeleitete künstlerische Konstruktionsprinzip. Der Begriff Trabant steht für Objekte, die räumliche Bezüge zwischen den einzelnen Elementen herstellen.
Nidwaldner Museum | Christian Herter
Wenn Christian Herter seine Sperrholzplatten anordnet, verlieren diese ihre Starre und werden fragil und elegant.
Ins Atelier versetzt
Bunt besprayte Papierschnipsel, roh belassene Sperrholzplatten sowie alltägliche Gegenstände aus dem Atelier prägen die Erscheinung von Christian Herters aktuellen Arbeiten. In seinen Installationen, Objekten und Collagen lotet er im kombinatorischen Spiel funktionale und formale Möglichkeiten der Werkstoffe aus. Die pragmatische Beschränkung der Mittel spielt für Christian Herter eine zentrale Rolle. Seine skulpturalen Setzungen richten sich in ihrer Konstruktion und Dimension nach dem, was der Künstler alleine und aus eigener Kraft ausführen kann.
Ausbalanciert
In seriellen Prozessen werden bestimmte Bildmotive, die Herter über lange Zeiträume begleiten, variiert und neu interpretiert. Es entstehen fragile Kompositionen, die von der experimentellen Suche nach einem dynamischen Gleichgewicht sowie der Auseinandersetzung mit dem Spannungsfeld zwischen Raum und Fläche und deren Positiv- und Negativform zeugen.
Der Künstler Christian Herter
Christian Herter, 1962 in Hettlingen (ZH) geboren, lebt und arbeitet heute in Luzern. Nach einer Berufslehre zum Elektromonteur studierte er freie Kunst an der Schule für Gestaltung und Kunst Luzern. Christian Herters Schaffen wurde mehrfach mit Preisen und Stipendien gewürdigt. Neben seinem künstlerischen Schaffen lehrt er an der Kunstschule Wetzikon und an der Hochschule Luzern – Design & Kunst. Er ist Mitbegründer der Alpineum Produzentengalerie in Luzern.