Das Enea Baummuseum liegt in einem 75 000 m² grossen Park nahe dem Zürcher Obersee und ist weltweit unvergleichlich in seiner Art. Es verbindet Landschaftsarchitektur mit zeitgenössischer Kunst und widmet sich dem Baum als lebendigem, gestalterischem und kulturellem Objekt – eingebettet in eine bewusst komponierte Umgebung.
Wurzeln in der Zukunft
- Publiziert am 27. Juni 2025
Landschaftsarchitekt Enzo Enea feierte das 15-jährige Bestehen seines einzigartigen Baummuseums mit einem festlichen Akt auf der Art Basel.
Das Enea Baummuseum wurde 2010 gegründet und gilt als weltweit einzigartiges Freilichtmuseum für Bäume. Herzstück sind 50 gerettete, teils über hundertjährige Bäume aus der Region, die in einer bewusst kuratierten Umgebung ihre Wirkung entfalten. Sie stehen in Dialog mit Skulpturen von 40 internationalen Künstler:innen, darunter Sylvie Fleury, Richard Erdmann, Jürgen Drescher, John Giorno, Sergio Tappa, Ugo Rondinone u. v. a., und vermitteln eindrücklich, wie eng Natur, Kultur und gesellschaftliches Bewusstsein miteinander verbunden sind.
Die Enea Rundhof-Installation auf der Art Basel in Basel schafft Raum für den Dialog über Nachhaltigkeit und eine naturverbundene Zukunft. Im Fokus 2025 steht die Hochstamm-Obstwiese – einst prägend für das Landschaftsbild des Mittellandes, heute stark zurückgedrängt. Ihre Geschichte ist eng mit gesellschaftlichen Entwicklungen verknüpft: Mitte des letzten Jahrhunderts wurden über 11 Millionen Bäume aus politischen Gründen gerodet.
Künstlerische Positionen im Dialog mit der Natur
Das Jubiläum markiert nicht nur ein Rückblick auf die wegweisende Verbindung von Natur und Kunst, sondern auch den Auftakt eines neuen Kapitels: Enea wird seine erweiterte Vision vorstellen, die Natur, Kunst und Technologie in Kommunikation setzt. Im Rahmen des Jubiläums wurden zwei neue künstlerische Positionen vorgestellt: die immersive Installation «Arboreal Serenade» von Sara Kieffer (*1992, Zürich) sowie die filigranen Naturtypografien «Weltgrenzen» von Maximilian Prüfer (*1986, Weilheim, Oberbayern). Sara Kieffer, eine Schweizer Konzept- und Installationskünstlerin mit Lebensmittelpunkten in Zürich und New York, reagiert in ihrer Arbeit auf das Kommunikationsverhalten von Bäumen und übersetzt es in visuelle und akustische Kompositionen. Ihre Werke wurden unter anderem an der Art Dubai, der Art Basel Miami Beach oder der London Design Biennale gezeigt. Ihre Installation fügt sich nahtlos in den Geist des Baummuseums ein – ein Ort, an dem Natur und Kunst als lebendige Einheit wirken. Maximilian Prüfer, geboren in Bayern, entwickelt seit über 15 Jahren seine Technik der Naturantypie und war Artist in Residence an Institutionen wie der Rockefeller University in New York. Er macht mit natürlichen Prozessen wie Regen, Insekten oder Erdrotation das Unsichtbare sichtbar. Seine Arbeiten reflektieren Bewegung, Gesellschaft, den Zyklus von Zeit und Vergänglichkeit – Themen, die auch die kuratierte Sammlung des Museums durchziehen. Beide Arbeiten vertiefen den Dialog zwischen künstlerischer Interpretation und natürlicher Transformation und knüpfen damit direkt an die Grundidee des Baummuseums an.
(Textgrundlage: Enea Baummuseum)