Eine variable Rauminstallation gibt stets neue Ein- und Durchblicke. Zu sehen ist ein Dialog zwischen Hugo Suters detailreichen, kunstvollen Dokumentationen und Karin Lehmanns spielerischen, präzisen Umsetzungen im Raum.
Kunstplattform akku | Karin Lehmann, Hugo Suter: Flotsam
Zwei Positionen
Kann man die Oberfläche eines Sees abgiessen? Wie lange kleben Styroporkugeln an einer Wand? Färbt Regen Papier? Der verstorbene Aargauer Hugo Suter (1943–2013) gehörte zu den erfindungsreichsten Kunstschaffenden der Schweiz. Er bediente sich gleichermassen der Malerei, der Zeichnung, der Objektkunst und der Fotografie. Zeitlebens beschäftigte er sich mit den Zusammenhängen zwischen künstlerischem Gestalten und wissenschaftlichem Forschen. Die Berner Künstlerin Karin Lehmann (*1981) geht bei ihren Werken von alltäglichen Materialien wie Gips, Glas, Styropor oder Ton aus und entwickelt ihre Skulpturen und Installationen handwerklich versiert im Arbeitsprozess mit dem Rohmaterial.
Viele Parallelen
Die beiden Positionen verbindet das präzise Beobachten von Alltag und Umgebung, gepaart mit gestalterischer Lust und Experimentierfreudigkeit. Beide wagen subtile, sinnliche, oft humorvolle und überraschende Versuche. Hugo Suters fotografisches Œuvre hält in tagebuchartigen Bildern fest, was später oft als bildnerisches oder skulpturales Werk realisiert wurde. Karin Lehmann verwendet Techniken und Materialien der traditionellen Bildhauerei, um damit oft ephemere, auf die Ausstellungssituation hin entwickelte Werke zu schaffen.