Magali Reus entwickelt komplexe skulpturale Werke, die existierende Objekte evozieren und dabei potentiell funktionsfähig erscheinen. Sie erhalten aufgrund ihrer eigenwilligen Gestaltung und differenzierten Materialität einen entschiedenen Fetischcharakter.
Kunstmuseum St.Gallen | Magali Reus | Night Plants
Zwischen Design und Funktionalität
Das Kunstmuseum St.Gallen präsentiert eine neue Werkserie der niederländischen Künstlerin Magali Reus (*1981 Den Haag). Ausgangspunkt der künstlerischen Arbeit ist die Beschäftigung mit Gegenständen aus dem Alltag an der Schnittstelle von Design und Funktionalität. Deren Nutzung und Handhabung beobachtet und untersucht sie minutiös, entblösst dabei vertraut Nebensächliches oder frappant Zweckmässiges und überführt es durch ihren künstlerischen Eingriff in eine präzise, körperhafte Bildsprache.
Hochqualitative Materialien für die Kunst
Die vielschichtigen Gewebe-, Leder- und Materiallagen erweisen sich als höchst elaboriert und ausgefeilt, bis in alle, auch verborgene, Einzelheiten ausgearbeitet. Geprägte Muster und Symbole, wie die in Leder eingravierten Vektoren für Bewegung oder die blindgeprägte Zeichnung galoppierender Cowboys, unterstreichen die thematischen Schwerpunkte und sind zugleich ein gestalterisches Dekorationselement. Die Objekte insinuieren einen möglichen Körper, oszillieren zwischen Objekt und Tier und rufen scheinbare Funktionen hervor.