Regisseur Amos Gitai rekonstruiert in seinem Film den letzten Tag im Leben des ehemaligen israelischen Ministerpräsidenten Yitzhak Rabin, der am 4. November 1995 in Tel Aviv erschossen wurde. Der Attentäter war ein ultraorthodoxer Jurastudent.
Rabin, The Last Day
Zum Film
Yitzhak Rabin war Verteidigungsminister und Ministerpräsident Israels. Dieses Amt übernahm er von 1974 bis 1977 und von 1992 bis zu seiner Ermordung im Jahre 1995. Rabin setzte sich für eine Friedenspolitik Israels ein, was besonders bei rechten Kräften des Landes zu Protesten führte. Dieser Widerstand kulminierte dann, als ein jüdischer Fundamentalist den Premierminister nach einer Friedenskundgebung am 4. November 1995 niederschoss. Gitai verwendet klassische dokumentarische Darstellungsmittel – Interviews, kunstvoll einmontiertes Archivmaterial, Nachinszenierungen mit Schauspielern – und macht deutlich, dass der hoffnungsvoll begonnene Friedensprozess damit am Ende war und er eine fanatisch-religiöse, rechte Subkultur für mitschuldig an dem Verbrechen hält.
Stimmen
Gitai geht jede einzelne Minute mit einer Exaktheit und Fülle an Informationen durch, dass man sich unweigerlich an «JFK» erinnert fühlt. […] Für den Zuschauer ist «Rabin, The Last Day» eine einmalige Chance, tiefe Einblicke in die Geschichte des Landes und Konfliktes zu bekommen, das in den letzten Jahren immer weiter von dem entfernt wurde, für was Rabin einst gekämpft hat. Beatrice Behn, kino-zeit.de | Jedes Wort, das in Gitais Film gesprochen wird, ist dokumentiert, es gibt keine erfundenen Dialoge. Und so sehen wir einen Film, der in gewisser Weise nachholt, was damals versäumt wurde – eine Untersuchung, die den Hass rechtsorthodoxer Rabbiner und ihre religiösen Verfluchungen, die Mordaufrufe gegen Rabin miteinbezieht. Verena Leuken, faz.de