Eine Reise hinter die Kulissen des weltberühmten kunsthistorischen Museums in Wien beleuchtet anhand des vielfältigen Museumsalltags und charismatischer Protagonisten den faszinierenden Mikrokosmos dieser Institution.
Das grosse Museum
Zum Film
Über zwei Jahre hat sich Regisseur Johannes Holzhausen mit seinem Filmteam im Kunsthistorischen Museum Wien umgesehen. Im Direct Cinema-Stil – ohne Off-Kommentar, ohne klassische Interviews, ohne Begleitmusik – beobachtet der Film die vielgestaltigen Arbeitsprozesse, die dazu beitragen, der Kunst ihren passenden Rahmen zu geben. Die Kette ineinander greifender Rädchen reicht von der Direktorin zum Reinigungsdienst, von den Transporteuren zur Kunsthistorikerin. Der Film zeigt routinierte Handgriffe, vor allem aber lebhafte Mikrodramen, in denen die Arbeitskräfte als Protagonistinnen und Protagonisten hervortreten: Eine Restauratorin ist der Geschichte eines mehrfach bearbeiteten Rubens-Gemäldes auf der Spur; ein anderer verzweifelt ausdrucksstark an der Reparatur eines Modellschlachtschiffs. Eine Mitarbeiterin des Publikumsdienstes fühlt sich am Haus nicht integriert; ein verdienter Sammlungsleiter wird in den Ruhestand verabschiedet; eine Kunsthistorikerin erlebt Aufregung und Frustration einer Auktion; der kaufmännische Leiter empfindet die «3» auf einem Plakat als zu «bissig». Es entsteht nicht nur das Portrait einer staatlichen Kultureinrichtung, die ihre Integrität zwischen Budgetvorgaben und Konkurrenzdruck ausbalancieren muss. Unangestrengt stellt «Das grosse Museum» auch weiter reichende Fragen: Wie lassen sich die Bewahrung der Werke und ihre zeitgemässe Präsentation aufeinander abstimmen? Welche Erwartungen hat Kunst für die Selbstdarstellung einer Nation in Politik und Tourismus zu erfüllen?
Stimmen
Ein neugieriger, verschmitzt humorvoller Blick hinter die Kulissen einer weltberühmten Kulturinstitution. outnow.ch | So sehr es in «Das grosse Museum» um Menschen geht, im Kern geht es um die Kunst […]. Umso schöner, dass am Ende kein dezidierter Werbefilm für das KHM entstanden ist, sondern eine fein beobachtete Dokumentation über die Funktionsweisen einer eindrucksvollen Institution. Michael Meyns, filmstarts.de | Wie ein Entdecker bewegt sich der Filmemacher in dem weit verzweigten Gebäude, folgt den labyrinthischen Gängen, zeigt Skurriles, Alltägliches, Bewegendes und die mühevolle Arbeit des Konservierens, Bewahren, Hegens als sympathischen Mikrokosmos, der bei aller scheinbaren Beschaulichkeit niemals zur Ruhe kommt. Joachim Kurz, kino-zeit.de