Eines der Markenzeichen des im Jahr 2000 gegründeten Basler Mondrian Ensembles ist die Kombination von zeitgenössischen und Repertoire-Stücken. In exzellenten Konzerten geben die Musikerinnen ihr Können zum Besten. arttv.ch war in Winterthur dabei.
Villa Sträuli Winterthur | Mondrian Ensemble
Ein aussergewöhnliches Klangereignis
Zwischen der Neuen Musik mit ihrem Uraufführungshype und dem etablierten Klassikbetrieb, der sich vornehmlich der Musik zwischen Bach und Strawinsky annimmt, tut sich eine Repertoire-Lücke auf, die täglich wächst. Dieser Lücke nimmt sich das Mondrian Ensemble seit dem Jahr 2000 an, und darüber hinaus versucht es, Fäden zu spinnen, die sich ohne Rücksicht auf gewachsene Gräben durch die Geschichte ziehen. arttv.ch hat dem Ensemble bei den Proben zum Konzert vom 13. Dezember 2016 in der Villa Sträuli Winterthur (siehe Video) zugeschaut und zugehört, das Werke der Komponisten Enno Poppe und Dieter Ammann zur Aufführung brachte.
Imagination against numbers
In dem Programm Imagination against numbers des Mondrian Ensembles werden mit Enno Poppe (*1969) und Dieter Ammann (*1962) zwei wichtige Vertreter der mittleren Komponistengeneration vorgestellt. Während Ammann in seinen Kompositionen musikimmanente Fragestellungen verhandelt, nimmt Poppe aussermusikalische Gegenstände wie Trauben oder Haare als Ausgangspunkt und rückt diesen mit musikalischen Mitteln zu Leibe. Die direkte Gegenüberstellung der kammermusikalischen Werke von Ammann und Poppe betont die Verbindungslinien der beiden Komponisten. Zugleich tritt der jeweilige Personalstil des einzelnen deutlich hervor.