Fortpflanzung ging über Jahrmillionen ohne Sex – doch dann erfand die Natur das männliche Geschlecht. WARUM? Eine Ausstellung in Frauenfeld gibt derzeit Antwort auf Fragen, die man immer schon mal hätte stellen können.
Naturmuseum Thurgau, Frauenfeld | Fortpflanzung im Tierreich
Fortpflanzung – ein anstrengendes Geschäft
Die Partnersuche ist anstrengend, Fortpflanzung gefährlich – und zum Schluss legt einem doch noch heimlich ein Konkurrent ein Kuckuckskind ins Nest: Warum erfand bloss die Natur die sexuelle Fortpflanzung? Dass es in der Natur eigentlich auch ohne Sex gegangen wäre, macht die Ausstellung «Flotte Bienen, tolle Hechte» im Naturmuseum Thurgau in Frauenfeld klar. Die Schau knüpft zunächst beim Produkt der Fortpflanzung an, dem Nachwuchs. Tierarten haben verschiedene Strategien entwickelt, wie viel oder wie wenig Energie sie in einen einzelnen Nachkommen investieren. Tiermütter, die viel Zeit für die einzelnen heranwachsenden Individuen aufwenden, müssen den künftigen Vater sorgfältig auswählen – der Konkurrenzkampf unter den Männchen beginnt.
Besucher ziehen Parallelen
Unweigerlich lässt die Ausstellung Betrachter Vergleiche zur menschlichen Sexualität ziehen. Diese ist stark kulturell überformt, wie Museumsdirektor Hannes Geisser sagt. Gerade deswegen will die Ausstellung auf die biologischen Aspekte der sexuellen Fortpflanzung fokussieren. Das Museum bietet auch Führungen an, die speziell auf verschiedene Zielgruppen – Familien, Kinder, Jugendliche – zugeschnitten sind.