Anlässlich der photo14 wird einer der brüskierendsten Fotografen unserer Zeit nach Zürich geholt: der Benetton-Provokateur Oliviero Toscani. Fotografierende – Profis wie auch Amateure – zeigen vom 10. bis 14. Januar 2014 ihre Portfolios.
Maag-Halle Zürich | Photo 14
- Publiziert am 9. Dezember 2013
Auf Probleme hinweisen
18 Jahre lang arbeitete der Fotograf Oliviero Toscani als Werbefotograf für das italienische Modelabel Benetton. Seine verstörenden Werbekampagnen in den 80er- und 90er-Jahren zeigten Magersüchtige, Kinder mit Down-Syndrom oder ölverschmierte Tiere. Das blutige Hemd eines Toten aus dem Bosnienkrieg hat sich über Jahre hinweg fest in das kollektive Gedächtnis gebrannt. Toscani selber sagt, dass er den Kanal der Werbung braucht, um auf die Probleme der Welt aufmerksam zu machen. Dabei ist dem Provokateur egal, was die Leute von ihm halten: «Jeder darf denken, was er will, meinetwegen auch, dass ich ein Stück Dreck bin, das ist mir doch egal. Das hat mit meiner Kunst nichts zu tun. Ich tue, was ich glaube tun zu müssen.» Oliviero Toscani wird am photoFORUM von seinen unvergessenen Werbekampagnen für Benetton und der politischen Botschaft dahinter erzählen.
Grösste Werkschau für Fotografie
Im Jahre 2005 hat mit der photo05 alles begonnen: Fotografen sollten ihre liebsten Bilder des Jahres zeigen, und dies in der Fabrikhalle der Maag EventHall. Die Auswahl der Aussteller erfolgte vorerst zufällig, und Sponsoren fehlten gänzlich. Sonderausstellungen, der eingeführte «Hasselblad Master Award» sowie das 2010 kreierte photo-FORUM mit Referaten von Starfotografen wie James Nachtwey, Gary Knight, Juergen Teller oder Brigitte Lacombe machten die Ausstellung Jahr für Jahr attraktiver für das Publikum. Mit 17‘500 Besucherinnen und Besuchern bei der Ausgabe 2013 hat sich die photo in acht Jahren zur grössten Werkschau für Fotografie in Europa entwickelt.
Anmeldefrist verlängert
Fotografierende – seien es Profis, Amateure oder Studierende – können noch bis zum 2. Dezember 2013 ihr Portfolio einreichen. In Bezug auf die Auswahlkriterien schickt die künstlerische Leiterin, Neomi Gamliel, voraus: «Mich interessieren Geschichten und Beobachtungen aus dem Schweizer Alltag, aber auch das grosse Weltgeschehen und insbesondere dessen Einfluss auf die Schweiz aus einem Blickwinkel abseits von ausgetretenen Klischeepfaden.»