Nicht – wie man heute erwarten würde – digital bearbeitete, sondern erstaunlich sinnliche, haptische Arbeiten zum Thema Collage überraschen in Rapperswil-Jona die Besucher.
Kunst(zeug)haus | Collagen
Collage – drei Positionen
In der Ausstellung «Collage» werden drei künstlerische Positionen nebeneinander gezeigt, die das Medium der Collage – einer der grundlegenden künstlerischen Methoden der Moderne und der Postmoderne – auf ganz eigenwillige und überraschende Art und Weise neu interpretieren. Sabine Hertig, Kyra Tabea Balderer und Reto Leibundgut gemeinsam ist ihr künstlerischer Drang, ganz unterschiedliche Materialien und Welten miteinander zu verbinden. Das Kunst(Zeug)Haus verfolgt den Auftrag, Gegenwartskunst aus allen Regionen der Schweiz und von Kunstschaffenden unterschiedlichen Alters vorzustellen.
Die Künstler
Für Sabine Hertig (*1982 in Basel, lebt und arbeitet in Basel und Riehen) ist die Collage das wichtigste künstlerische Ausdrucksmittel. Sie hat, wenn sie Bilder aus Papier ausschneidet und neu zusammensetzt, auf den ersten Blick einen traditionellen Umgang mit dem Medium der Collage. Allerdings übersteigert sie das Collagieren in überraschend riesige Formate und bewirkt aus der Distanz so den Eindruck von Malerei.
Die Fotoarbeiten von Kyra Tabea Balderer (*1984 in Opfikon ZH, lebt und arbeitet in Leipzig) sind überraschend, weil sie aufwändig fabrizierte Material-Collagen bedingen, welche die Künstlerin in ihrem Atelier herstellt. Diese werden abfotografiert, und es entstehen Fotoarbeiten von abstrakter Schönheit.
Reto Leibundgut (geb. 1966 in Büren zum Hof BE, lebt in Basel) ist bekannt für seine aufwändigen und minutiös gefertigten Collagen aus unterschiedlichen Materialien, etwa aus Gobelins oder Holzintarsien. Reto Leibundgut arbeitet aber auch mit räumlichen Anordnungen vorgefundener und/oder manipulierter Objekte. Besonders bekannt sind seine Rauminstallationen aus Möbelteilen.