Das Bündner Kunstmuseum ist in Zug zu Gast mit Meisterwerken von Segantini, der Familie Giacometti und Kirchner, aber auch mit Werken aus der Gegenwart. Das Zuger Kunsthaus reagiert darauf mit Exponaten aus den eigenen Beständnen, so dass ein ausgesprochen differenzierter Dialog entsteht.
Kunsthaus Zug | Charaktere – Das Bündner Kunstmuseum zu Gast
Neuer Blick auf vermeintlich Bekanntes
Das Programm im Jubiläumsjahr des Kunsthauses Zug ist ganz der Sammlung gewidmet. Zum Abschluss zeigt es Hauptwerke aus der in über hundert Jahren gewachsenen Churer Sammlung im Dialog mit eigenen Beständen. Graubünden ist landschaftlich und kulturell reich und differenziert, zugleich Anziehungspunkt für Kunstschaffende aus anderen Gegenden wie auch Ursprungsort von Künstlerinnen und Künstlern, die zum Teil national und international bekannt sind. Die Reihe von Sammlungskooperationen mit anderen Schweizer Häusern setzt sich damit fort.
Inspiration Landschaft
Ein Charakteristikum der Churer Sammlung ist die Auseinandersetzung mit der Landschaft. Giovanni Segantini oder der Expressionist Ernst Ludwig Kirchner fanden in Graubünden aus ihrer Sicht idealtypische Szenerien. Von der Bündner Landschaft geprägt waren auch Giovanni, Diego, Alberto und Augusto Giacometti. Hinzu kommen grafische Arbeiten der Basler Expressionisten, die bei Kirchner in Davos studierten. Werke von Egon Schiele, Oskar Kokoschka und Kirchner aus Zug sind in diesen Zusammenhang eingebettet.
Jüngere Positionen in der Betrachtung von Landschaft
In den grossformatigen, schwarzweissen Fotografien von Hans Danuser, Gaudenz Signorell und Guido Baselgia löst sich die Landschaft bisweilen fast vollständig auf, wird zur Struktur oder zur Chiffre, in der man Erosion, Sedimente und die Spuren des Wassers erkennt. Eine neue malerische Arbeit von Adrian Schiess – er ist in beiden Häusern vertreten – reagiert auf das sich verändernde Tageslicht und verbindet die historischen Werke mit der Gegenwart.