Der Künstler baut mit seinem siebenköpfigen Team aus gebrauchten Möbeln, einem Konzertflügel und diversen weiteren Materialien ein neues Universum. Ein poetisches Werk aus gezeichneten Phantasien, Skulpturen und Installationen.
Haus Konstruktiv | Zurich Art Prize 2013
Films Before Revolution
Bekannt wurde Adrián Villar Rojas durch seine grossformatigen und meist ephemeren Skulpturen aus Ton oder Lehm. So zeigte die Documenta(13) in Kassel in den Weinbergterrassen unter dem Titel «Return The World» eine beeindruckende Serie von Skulpturen, die während hundert Tagen in Zusammenarbeit mit dem Projektteam des Künstlers entstanden. Adrián Villar Rojas, der in Buenos Aires und Rosario seinen Lebensmittelpunkt hat, schlägt jeweils an den Orten seiner kommenden Ausstellungen sein mobiles Atelier auf und entwickelt ortsspezifische Installationen und Skulpturen. Die körperliche Arbeit sowie das Material Holz, Stein, Zement, Ton oder Lehm sind wesentliche Aspekte seiner Praxis. Die Basis all seiner Werke bilden Zeichnungen. Sich wiederholende Themen in seinen Werken sind poetische und metaphysische Ideen, in denen die Möglichkeit besteht, neue parallele Universen zu erkunden, und ein Interesse an Verlust, Verfall, Tod und dem Zustand der Menschheit.
Fotos, Aquarelle und Zeichnungen
Um seine Arbeiten am Leben zu erhalten, dokumentiert der Künstler den Werkprozess mit Fotos und Zeichnungen, die ihm wiederum als Basis für Aquarelle dienen. Es ist eine Kombination von Entstehung und Abbildung der Skulpturen in jeweils neuen Kontexten. Rojas arbeitet innerhalb eines kreislaufartigen Kunstsystems: auf Zeichnung folgt Skulptur bzw. Installation, daraus entstehen wiederum Fotos, Aquarelle und Zeichnungen, die Vorhergehendes und Zukünftiges vereinen. Die Weiterentwicklungen manifestieren sich aus jenen Momenten, die auf das geistig und visuell Skizzierte zurückgreifen.
Ortsspezifisches installatives Setting
Die Ausstellung im Museum Haus Konstruktiv geht erstmals der Bedeutung dieses kreislaufartigen Werkgefüges nach und gibt den Zeichnungen und Aquarellen ein Gewicht. Rojas wäre jedoch nicht Rojas, wenn diese nicht wiederum in einem ortsspezifischen installativen Setting präsentiert würden. Während der Aufbauzeit mutierte das Museum Haus Konstruktiv zu einer Art mittelalterlicher Bauhütte.