Trompe l’Oeil – Augentäuschung. Kann das Trompe l’Oeil die Sinne schärfen? Kann der rote Faden in seiner historischen Entwicklung innovativ weitergedacht werden? Eine faszinierende Ausstellung zum Thema, mit Jan Peter Tripp, Reto Keppler & Hans Kern.
Galerie Vayhinger | Die Illusion ist alles
Eine Ausstellung und ein Buch
Aus der intensiven Auseinandersetzung mit dem Phänomen des Trompe l’Oeil ist die wunderbare Ausstellung «Die Illusion ist alles» entstanden, inszeniert von der Kunstvermittlerin Helena Vayhinger. Jan Peter Tripps im Stil alter Meister gemalte Tafelbilder spiegeln täuschend echt Dreidimensionalität vor. Die objets d’art von Keppler&Kern sehen unscheinbaren Alltagsgegenständen zum Verwechseln ähnlich, obwohl sie aus Silber, Gold, Bronze, Koralle, Ebenholz und anderen edlen Materialien gefertigt sind. Zur Ausstellung ist im Thurgauer Libelle Verlag ein sorgfältig editiertes Buch erschienen, mit Textbeiträgen von Hans Magnus Enzensberger und Jean Christophe Ammann.
Die Künstler
Keppler&Kern
Nach Wanderjahren in Genf und London gründen der Zürcher Reto Keppler und der Basler Hans Kern 1970 in der Stadt Zürich ein gemeinsames Atelier. Zitat aus dem Text von Hans Magnus Enzensberger: «Ihr Tun erinnert an die Versuche der Alchimisten, aus unedlen Stoffen Gold zu machen, nur dass sie dieses Verfahren umkehren, indem sie Reichtum in Armut und Kostbarkeit in Kehricht verwandeln. Der Sammler, der ein solches Stück erwirbt, wird aufpassen müssen, damit die ahnungslose Putzfrau es nicht der Müllabfuhr überantwortet. Nur ein sehr kluger Besitzer wird diese Metamorphose zu würdigen wissen und den diskreten Sieg der Kunst über sein Kapital begreifen.»
Jan Peter Tripp
Der im deutschen Allgäu geborene Jan Peter Tripp lebt und arbeitet als Maler und Grafiker im Elsass. Er gilt als einer der wichtigsten Vertreter des Realismus. Sein Freund Hans Magnus Enzensberger schreibt über ihn: «Nicht nur diese Bilder, auch die Titel, die sie tragen, geben oft Rätsel auf, mit einer Ausnahme. Ein einziges Mal hat der Maler die Katze aus dem Sack gelassen: “Illusion ist alles” nannte er ein Gemälde aus dem Jahr 2012.»