Das Besondere der Ausstellung ist die Inszenierung von 36 Super-8-Filmen: In Anlehnung an die traditionelle museale Bildhängung werden die projizierten Filme nebeneinander gezeigt. Um diese raumgreifende Präsentationsform zu ermöglichen, wurden fast alle flexiblen Ausstellungswände des Erweiterungsbaus entfernt. Die parallele Anordnung der Projektionen in einem grossflächigen Saal von über 600 m2 bietet die Gelegenheit, die Super-8-Filme von Signer umfassend und vergleichend wahrzunehmen.
Aargauer Kunsthaus | Roman Signer
Seine spektakulären und verspielten Super-8-Filme, zwischen 1975 und 1989 entstanden, treffen auf stille Momentaufnahmen.
Ereignisse auf Super-8-Filmen
Roman Signers Aktionen – er selbst bezeichnet diese als «Ereignisse» – sind von ephemerem Charakter und verlangen geradezu nach einer filmischen Dokumentation. Er verwendete dafür schon früh die Technik der Super-8-Filme. Die Super-8-Filme gehören zu den wichtigsten Dokumenten, die Signers performatives Werk zugänglich machen und einen Überblick über sein frühes Schaffen erlauben. Oft taucht der Künstler selber im Film auf, jedoch nicht als inszenierter Täter, sondern als Geburtshelfer eines konzipierten Ereignisses.
Südosteuropäische Strassenbilder
Einen Kontrapunkt zu den filmischen Arbeiten setzt die 47-teilige Fotoserie «Strassenbilder». Die Fotografien nehmen den szenografischen Ansatz der Projektionen auf. Die Arbeit besteht aus zwei Serien, die beide vertraute Phänomene einer Autofahrt zeigen: Verkaufsstände am Strassenrand sowie Gedenkstätten zur Erinnerung an Verkehrsopfer.