In den Weiten der afrikanischen Wildnis, wo Buschböcke, Impalas, Zebras, Gnus und andere Wildtiere heimisch sind, gehen Touristen auf die Jagd. Sie fahren durch den Busch, legen sich auf die Lauer, gehen auf die Pirsch. Dann schiessen sie, weinend vor Aufregung posieren sie vor ihrem erlegten Tier.
Safari
Zum Film
Impalas, Zebras, Giraffen, Gnus und vieles mehr gibt es im wilden afrikanischen Buschland. Ein guter Grund für deutsche und österreichische Touristen, hier Urlaub zu machen, um sich ganz dem (vielleicht) ursprünglichen Jagdinstinkt zu ergeben. Ein guter Grund auch für Regisseur Ulrich Seidl, sie dabei zu filmen – und ganz genau hinzuhören, wenn die Beute des Tages erlegt ist. Im neuen Werk des kompromisslosen österreichischen Filmschaffenden erfahren wir von den Bewusstseinsvorgängen beim Erschiessen eines Weissbartgnus, werden Zeugen bei der Zerlegung einer Giraffe und erleben möglicherweise, was das stumme einheimische Hilfspersonal zu Essen kriegt. Dieser Trip durch die gegenwärtige Urlaubskultur scheint wie eine Reise in ferne, fast vergessene (Kolonial-)Zeiten.
Stimmen
Ulrich Seidl begeistert und verstört auch in seinem brillant komponierten, zutiefst erschütternden Porträt von Jagdtouristen in Afrika. Guy Lodge, Variety | «Safari» ist eine eher simple, geradlinige und wahrscheinlich nicht inszenierte Dokumentation, aber sie lässt das Publikum zutiefst getroffen zurück. Deborah Young, The Hollywood Reporter | «Safari» ist die Art Film, die sonst niemand machen könnte. Seidl weiss, wie man das Publikum anpacken muss, aber es ist nichts Predigerhaftes oder Selbstgerechtes dabei. The Film Stage | Genauso stumm wie die Jagd dokumentiert der Film das Zerlegen der getöteten Tiere. Archaische, gespenstische Szenen, in denen nicht gesprochen wird. Rayk Wieland, daserste.de | «Safari» nimmt, bei allem soziologischen Interesse, auch das Kino selbst beim Wort: Es geht hier um Leben und Tod, um Schwarz und Weiss, um Schuss und Gegenschuss. Und am Ende auch, ganz ohne Frivolität, um die Obszönität, die in der Erregung über das Schlachten liegt. Stefan Grissemann, profil.at