Nabat und ihr Mann Iskender leben abgeschieden auf dem Land mitten in der Natur. Es herrscht im Land ein Krieg, in dem ihr Sohn gefallen ist. Ihr einziges Vermögen ist eine Kuh. Als Iskender stirbt, hängt Nabat in aller Einsamkeit ihren Erinnerungen nach.
Nabat
Zum Film
Nabat spielt in Berg-Karabach, der seit langem umkämpften Grenzregion zwischen Aserbaidschan und Armenien, in der es 1992–1994 zum offenen Krieg kam. Der Film beginnt wie eine soziale Chronik, minimalistisch verarbeitet. Dann kommt unvermutet der Tod von Nabats Mann, der in eine fantastische Atmosphäre getaucht ist. Von da an weicht die soziale Chronik zunehmend einer ganz anderen, allegorischen Dimension. Am Tag nach der Beerdigung kehrt Nabat ins Dorf zurück, das komplett menschenleer ist und offensichtlich in grosser Eile verlassen wurde. Alles wurde stehengelassen, ein Bühnenbild wie aus einem Katastrophenfilm. Die nun folgenden ersten Gesten von Nabat wirken merkwürdig, fern jeglicher Logik. Hat sie womöglich den Verstand verloren? Da aber wird buchstäblich Licht in einer Schlussszene …
Stimmen
Dokumentarfilmer Elchin Musaoglu, 1966 in Baku geboren, ist ein genauer und geduldiger Beobachter. Sein Spielfilm «Nabat» wird zur existentiellen Parabel. […] In manchen Momenten erinnert Musaoglu an die poetisch-epischen Filme des Griechen Theo Angelopoulos. Rolf Breiner, cineman.ch | Musaoglu destilliert aus dieser schmalen Handlung eine berückende Parabel, die unmerklich vom Realistischen ins Traumhafte übergeht. […] Voller subtiler Anspielungen und bisweilen offen Tarkowski zitierend, stellt «Nabat» eine ausserordentliche Überraschung dar: ein Film, der ein Anliegen von brennender Dringlichkeit formal bravourös umsetzt. Pressetext