LES PARADIS DE DIANE erzählt die Geschichte einer Frau, die nach der Geburt ihres Kindes untertaucht. Dabei gibt der Film nicht vor, was richtig oder falsch ist, sondern erzählt auf eher abstruse Weise die Geschichte einer jungen Mutter, die nicht Mutter sein will oder sein kann, deren Körper sie aber stets daran erinnert. LES PARADIS DE DIANE eröffnete die 59. Solothurner Filmtage. Erfreulich war das nicht.
LES PARADIS DE DIANE
Der Eröffnungsfilm der Solothurner Filmtage von Carmen Jaquier und Jan Gassmann schaffte es auch in die Panorma Sektion der Berlinale 2024. Warum nur?
LES PARADIS DE DIANE | Synopsis
Unmittelbar nach der Geburt ihres ersten Kindes flieht Diane aus der Entbindungsstation. Sie hätte zu diesem Club gehören können: mütterlich, instinktiv, kraftvoll, aber sie muss sich mit dem Zusammenbruch eines Idealbildes auseinandersetzen. Dann beginnt für sie eine Reise, die Ausgangspunkt für eine innere und äussere Veränderung wird.
LES PARADIS DE DIANE | arttv Kurzrezension
Nach Carmen Jaquiers grossartigem Film FOUDRE hat man viel erwartet. Wohl zu viel! So wurde LES PARADIS DE DIANE dann auch mit Vorschusslorbeeren bedacht: Immerhin eröffnete der Film von Jan Gassman und Carmen Jaquiers nicht nur die 59. Solothurner Filmtage, sondern ist auch in der Sektion Panorama der diesjährigen Berlinale vertreten. Das dürfte wohl dem Thema geschuldet sein, denn die Ausgangslage ist spannend: Eine Mutter, die keine Beziehung zu ihrem Neugeborenen entwickeln kann. Kurz nach der Geburt flieht sie aus Zürich und setzt sich in ein spanisches Ferienmoloch ab. Was danach folgt, verkommt leider zu einer ziemlichen Freakshow. Erzählt wird mit bestechend «bedeutungsschwangeren» Bildern, die kunstvoll wirken, im Grunde aber wenig dazu beitragen, den Charakter der Hauptfigur zu ergründen. Die verzweifelte Suche der Protagonistin nach sich selber, danach ihren Körper zu spüren, wirken konstruiert und überzeichnet. Am Ende bleibt nicht viel mehr als eine «geistesgestörte» Frau, die uns kaum etwas über das ursprüngliche Thema des Films zu vermitteln vermag. Fazit: Man hätte so viel mehr aus dieser Thematik herausholen können. Gassman und Jaqueirs haben es verschenkt. Positiv dafür die Filmmusik. – Felix Schenker, arttv.ch
LES PARADIS DE DIANE | Weitere Stimmen
«Ästhetisch und dramaturgisch … eine bewusst unzugängliche Story, deren Kantigkeit Dorothée de Koons schroffes Schauspiel verstärkt. Doch die eigenwillige Stilistik und milde provokanten Themen sind nur Mittel, den unterentwickelten Charakteren und der verworrenen Handlung einen Arthouse-Anstrich zu geben.» – Lida Bach. moviebreak.de | «Das Drehbuch von LES PARADIS DE DIANE ist absurd. Es zeigt sich einmal mehr, dass es in der Schweiz an guten Drehbuchautor:innen mangelt – aber visuell macht der Film doch einiges her und die Newcomerin Dorothee de Koon ist schlicht eine Wucht. – Geri Krebs, arttv.ch. «LES PARADIS DE DIANE [erzählt] in grossartigen Bildern von der radikalen Abnabelung [der] Antiheldin Diane […].» – Berlinale | LES PARADIS DE DIANE ist ein fordernder Arthouse-Film: Er stellt wichtige Fragen zu einem cineastisch selten behandelten Thema und gibt unbequeme Antworten darauf – oder gar keine. Eingebettet ist die Geschichte in eine impressionistische Ästhetik, die weniger auf Realismus abzielt als auf die Sichtbarmachung von Innenwelten.» Georges Wyrsch, Radio SRF