Kino | Rusalka
- Publiziert am 26. Juni 2008
Modernes, charmantes, überraschendes Grossstadtmärchen aus Russland. Voller Bildwitz!
Synopsis: Eine märchenhafte Geschichte: Das Mädchen Alisa hat die Nase voll vom langweiligen Leben in der Provinz. Weil sie eines Tages beschliesst, nicht mehr zu reden, wird sie kurzerhand in ein Heim gesteckt. Sie setzt ihre magischen Kräfte ein und lässt ihr ganzes Dorf am Meer wegblasen. Gemeinsam mit ihrer Mutter und Grossmutter landet sie da, wo es die Heimatlosen hintreibt – in der Grosssadt Moskau. Die quirlige “Meerjungfrau” (Rusalka) rettet in der Folge einen lebensmüden, reichen Geschäftsmann und findet so ihren Märchenprinzen. Trotzdem – es geht nicht alles gut …
Kritik: Die aus Aserbaidschan stammende Filmemacherin Melikian hat Hans Christian Andersens Märchen von der kleinen Meerjungfrau ganz frei ins heutige Russland verpflanzt. Ihr Film ist weder kitschig noch sentimental, sondern originell und verspielt, mit einer gekonnten, surrealen Bildsprache. Abwechslungsweise realistisch und dann wieder romantisch märchenhaft. Für “Rusakla” konnte Melikian zwei bezaubernde Hauptdarstellerinnen verpflichten, die die Hauptfigur Alisa als Kind und als 18 –jährige wunderbar und charmant interpretieren! Fazit: Ein modernes, überraschendes Grossstadtmärchen, voller Bildwitz, tragisch-komisch und fast 115 Minuten lang unterhaltsam.
Benny Furth