Cadrage l Zürcher Filmpreise
Preisverleihungen sind in der Regel eine ziemlich zähe Angelegenheit. Nicht so die Verleihung des „Zürcher Filmpreises“ und „Succès Zürich“ 2007 im Toni Areal. An einer stimmigen, humorvollen und professionell choreografierten Veranstaltung wurde Schweizer Filmschaffen geehrt. Ganz ohne Peinlichkeiten und aufgesetzten Glamour, mit einer Showeinlage von Mike Müller als definitiver Höhepunkt.
Am 21. November 2007 wurden im Toni-Areal die Filmauszeichnungen der Stadt Zürich und der Zürcher Filmstiftung zum ersten Mal gemeinsam verliehen. Der Dokumentarfilm «Chrigu» und der Spielfilm «Das Fräulein» heissen die beidern Sieger der «Cadrage – Die Zürcher Filmpreise 2007». Während die Stadt Zürich mittels einer Jury aus der aktuellen Filmproduktion konzeptionell oder künstlerisch herausragende Arbeiten auszeichnete, ermittelte die Zürcher Filmstiftung die an Kinokasse und Festivals erfolgreichsten Filme des vergangenen Jahres mathematisch und verlieh mit den «Succès Zürich» Fördergutschriften zur Entwicklung neuer Projekte. Weil Festivalpreise und Kinoeintritte jeweils nur die Hälfte des «Erfolges» ausmachen, konnten in der Kategrie Spielfilm für 2006 so unterschiedliche Produktionen wie «Die Herbstzeitlosen» (grösster Publikumserfolg seit Jahrzehnten), «Das Fräulein» (erster Goldener Leopard von Locarno für einen Schweizer Film seit über zwanzig Jahren und «Vitus» (international erfolgreichster Film) die begehrten Fördergutschriften einheimsen. Als Sieger ermittelte die Zürcher Filmstiftung “Das Fräulein”. Weitere «Succès Zürich» gab es für Dokumentar- und Kurzfilme. Die Filmkommission der Stadt Zürich ist in der Verleihung der Filmpreise nicht an Vorgaben gebunden und entschied sich nach Sichtung der Produktion 2007 zur Auszeichnung von vier Dokumentarfilmen: Der Hauptpreis ging an «Chrigu», weitere Preise erhielten «Dutti der Riese», «Sieben Mulden und eine Leiche» und «Bruno Manser – Laki Penan». Weiter ehrte die Jury Alina Günter und Cyrill Gfeller für die aussergewöhnliche Titelsequenz von «I was a Swiss Banker» sowie Dieter Meyer für seine besonderen Verdienste als Tonmeister. Das Preisfest in der Halle 109 auf dem Toni-Areal Zürich wurde von Matthias Schoch («Jeune Homme») moderiert. Mike Müller erklärte in einem selbstironischen Auftritt die Schweiz durch die Brille eines «erfolgreichen» Kulturförderers. Zudem sorgten Monica Gubser und Heidi Maria Glössner («Die Herbstzeitlosen») gemeinsam mit Daniel Fueter sowie Nils Althaus (Shooting-Star aus «Breakout») und der Heppchor für mehrere amüsante musikalische Intermezzi.