Der verschrobene Privatdetektiv Aloys Adorn filmt und beobachtet durch seine Kamera das Leben anderer, bis der Tod seines Vaters ihn aus seiner geordneten Bahn wirft. Als er nach einer durchzechten Nacht in einem Bus aufwacht, ist der Schock komplett…
Aloys
Die Geschichte zweier Menschen, die sich in ihrer Einsamkeit begegnen und versuchen, an einem anderen Ort als der Realität ihr Glück zu finden.
Zum Film
Nach dem Tod seines Vaters führt Aloys Adorn das gemeinsame Detektivbüro alleine weiter. Mit seiner Videokamera filmt er seinen aufgebahrten Vater, um sich zu Hause die Bilder immer wieder anzusehen. Sowieso filmt er lieber alles aus der Distanz, statt wirklich am Leben teilzunehmen. Freunde hat er keine, ausser der Katze, die ihm der Vater hinterlassen hat, aber deren Namen er nicht einmal kennt. Eines Morgens erwacht er auf der Rückbank eines Busses im Depot, seine Kamera und sein Handy wurden ihm gestohlen, neben sich eine leere Flasche, aus der er sich am Abend zuvor besinnungslos betrunken hatte. Nach dem geheimnisvollen Anruf einer jungen Frau, die offensichtlich im Besitz seiner Dinge ist, wird er fortan vom Beobachter zum Beobachteten. Aloys ist fasziniert von dieser Stimme, die ihn auf Trab hält mit einem Wechselbad aus Todessehnsucht und philosophischen Gedanken zur Relativität von Wirklichkeit. Er wagt sich aus seiner Isolation und scheint sogar noch die Liebe zu entdecken. Es entspinnt sich ein Paartanz zwischen Realität und surrealistischen Wachträumen, in denen die Natur in Aloys’ Wohnung dringt, Schafe in Hochhaus-Aufzügen blöken, Telefonkabel sich in Bäumen verheddern.
Stimmen
Keine tröstliche Romantic Comedy wird uns in «Aloys» geliefert, obwohl der lakonische Humor uns vor allzuviel Melancholie rettet. Valerie Thurner, arttv.ch | Die Geschichte von zwei Menschen, die sich aus ihrer Einsamkeit heraus begegnen und versuchen, an einem anderen Ort als der Realität ihr Glück zu finden. […] Ein vielschichtiges und vielversprechendes Debüt, dass sowohl inhaltlich als auch formal zu überraschen und zu irritieren weiss. Cornelis Hähnel, cineman.ch | Nach dem starken Auftakt wird aus dem Thriller-Drama schliesslich eine magisch-realistische Romanze. Christoph Petersen, filmstarts.de | Der Film verweist auf Tobias Nölle als einen genauen Beobachter menschlicher Verhaltensweisen in Relation zu ihrer Umwelt – und als einen Filmemacher, den es im Auge zu behalten gilt. Katrin Doerksen, kino-zeit.de