Zoltán Kertész ist ein Junge, der sich in eine Welt voller Wörter flüchtet um dem Erwartungsdruck seiner Familie zu entflien. Schildkrötensoldat ist eine Geschichte voller Poesie und Sprachgewalt.
Theater Basel | Schildkrötensoldat
Marsch in den Tod
Die Vojvodina in Serbien. Hier schleppen Männer 50 kg schwere Mehlsäcke und Schweinehälften, ist die leere Flasche in der Männerhand eine Beleidigung, sind Männer noch richtige Kerle. Aber Zoltán ist anders. Er ist ein Wortsammler, einer, der Kreuzworträtsel liebt und der sich seine Lieblingswörter aufschreibt. Alle Hoffnungen hatte sein Vater, der Zigeuner, in ihn gesteckt, aber Zoli hat sie alle vernichtet. Er stottert und manchmal bekommt er «sein Zittern». Zum Militär muss er trotzdem – dorthin, wo auch die echten Männer das Fürchten lernen. Hier ersetzt die Waffe des Leutnants das Gespräch, seine Befehle brüllt er den Soldaten ins Gesicht. Zoli versteht nichts mehr, aber marschieren, das kann er. Und er marschiert – so lange, bis etwas Schreckliches passiert …