Der Held
- Publiziert am 25. Mai 2020
In Karl Rühmanns zweitem Roman «Der Held» geht es um Schuld und Unschuld, Recht und Gerechtigkeit.
Die Männer schreiben einander Briefe, um die vergangenen Ereignisse einzuordnen und Szenarien für die Zukunft zu entwickeln. Ihre Gedanken kreisen um Schuld und Unschuld, Justiz und Gerechtigkeit. Die Briefe sind Ausdruck der Freundschaft zweier Menschen, die erst im Gefängnis gemerkt haben, dass sie mehr verbindet als trennt. Ein Roman über Schuld, Verantwortung und über die Schwierigkeit, unter extremen Umständen das Richtige zu tun.
Karl Rühmann wurde 1959 in Jugoslawien geboren und wuchs dort auf. Er studierte Germanistik, Hispanistik und Allgemeine Literaturwissenschaft in Zagreb und Münster und war Sprachlehrer und Verlagslektor. Heute lebt er in Zürich als Literaturübersetzer und Autor von Romanen, Hörspielen und zahlreichen, international erfolgreichen Kinderbüchern.
Für den Roman «Glasmurmeln, ziegelrot» wurde Karl Rühmann 2015 mit dem Werkjahr der Stadt Zürich ausgezeichnet, für das Manuskript von «Der Held» erhielt er den Werkbeitrag des Kanton Zürichs.
Klappentext
2005, in einem Land, in dem von 1990–1995 ein Bürgerkrieg getobt hat: Zwei hohe Offiziere, die einst in derselben Armee gedient, im Krieg aber auf verschiedenen Seiten gekämpft hatten, werden als Kriegsverbrecher angeklagt und an das Internationale Tribunal in Den Haag ausgeliefert. Dort freunden sie sich an, da sie Vieles verbindet: die Vergangenheit, die Sprache, das Alter, nicht zuletzt die drohende Strafe. Der General der siegreichen Partei wird nach fünf Jahren Untersuchungshaft freigesprochen, der Oberst der unterlegenen Partei zu einer langjährigen Strafe verurteilt.
Stimmen
«Aus den verschiedenen Stimmen – der des Generals, des Volkes, des Lehrers und Anas –, die einander nie komplettieren, sondern spannungsreich gegenüberstehen, lässt sich kein klares Bild dieses Generals gewinnen. […] Diese Un-Eindeutigkeiten sind aber keine Nachlässigkeit des Erzählers, sondern seine Stärke. […] ob der General ein Held sei oder nicht, wird auch zu unserer Frage.» – Prof. Dr. Robert Leucht (Université de Lausanne), Laudatio für den Werkbeitrag des Kantons Zürich