Im Rahmen des wohl am meisten entschleunigten Festivals dieses Sommers mit dem Titel «Vom Baden lernen» präsentieren internationale Künstler:innen Interventionen rund um Badens Bäder. Auf vielfältige Weise setzen sie sich mit Fragestellungen des Thermal- und Flussbadens auseinander. Die Kunstwerke, darunter eine skulpturale Badeplattform am Limmatufer, ein mehrteiliger Audiowalk sowie die Möglichkeit, von Quallen zu lernen, sind im öffentlichen Raum sowie an historischen Badeorten zu entdecken.
Vom Baden lernen
- Publiziert am 15. Juli 2022
Ein Einblick
Der Berliner Künstler Fabian Knecht ist bekannt für seine raumgreifenden Installationen und performativen Arbeiten, die starke Bilder erzeugen und Betrachter:innen zu Akteur:innen werden lassen. Für Baden hat er die poetische Installation Imagination Jellyfication konzipiert. Besucher:innen sind eingeladen, sich im Saal des Limmathof zu Quallen zu legen und sich in einen urzeitlichen Seins-Zustand zu begeben. Susanne Lorenz ist bildende Künstlerin und Professorin an der Universität der Künste Berlin und hat bereits ein Badeschiff an der Spree gebaut – ein schwimmendes Schwimmbad mit Bezug zur dortigen Bädergeschichte. Am Badener Ufer zeigt sie mit drain/on hold eine trockengelegte Flussbadeplattform, die auf ihren Einsatz wartet. Damit bezieht sie sich auch auf die vielen Flussbad-Initiativen vor Ort, die bisher noch erfolglos geblieben sind.
Die künstlerische Praxis von Philipp Furtenbach ist geprägt von Kollaborationen mit diversen Gruppierungen, mit denen er kommunikative und strukturelle gesellschaftliche Veränderungen vorantreibt. Seit einigen Monaten arbeitet er mit dem Badener Verein Bagno Popolare zusammen. Im Mittelpunkt ihrer Kooperation steht die Frage «Wie willst Du baden?», die sie gemeinsam mit Besucher:innen beantworten und die sie zur Grundlage für die Entwicklung eines neuen Bades machen. Ausserdem wird eine Auswahl studentischer Arbeiten gezeigt, die in den letzten 14 Monaten entstanden ist: Ein mehrteiliger Audiowalk beschäftigt sich mit Arbeitsmigrationen, nicht mehr existierenden Heilstätten und Thermalwassergeschichten; Videoarbeiten reflektieren die Perspektiven von Badegästen und eine skulpturale Arbeit stellt die Wellness-Therme als zukünftiges Ausgrabungsset aus.