Das von der Dätwyler Stiftung lancierte und von der Pädagogischen Hochschule Luzern umgesetzte Projekt www.danioth-digital.ch bietet pfannenfertige Lektionen und bringt den Schüler:innen den «Schweizer Teufelsmaler» auf vielfältige Weise näher. Besonders interessant, das Wirken von Heinrich Danioth ist eingebettet in den sozialen, geschichtlichen und politischen Kontext seiner Zeit.
Lehrpersonen aufgepasst!
- Publiziert am 31. August 2024
Der bedeutende Schweizer Künstler Heinrich Danioth (1886 - 1953) ist für Schüler:innen jetzt auch digital erlebbar.
«Die Dätwyler Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, den Namen und das Schaffen des bedeutenden Schweizer Künstlers Heinrich Danioth für die nächsten Generationen lebendig zu erhalten. Wenn sich nun Kinder und Jugendliche im digitalen sowie im realen Klassenraum mit Heinrich Danioth und seinem Werk auseinandersetzen, sind dies beste Voraussetzungen, den bedeutenden Künstler auch 71 Jahre nach dessen Tod nachhaltig im kollektiven Bewusstsein zu behalten», – *Susanne Döhnert-Dätwyler, Geschäftsführerin Dätwyler Stiftung*__
**h2. Fächerübergreifende Unterrichtseinheiten
Digital vermittelter Unterricht gehört heute zum Schulalltag. Während es in naturwissenschaftlichen Fächern und Mathematik zahlreiche Möglichkeiten gibt, den Unterricht digital zu gestalten, sind digitale Angebote in Fächern wie Deutsch, Geschichte/RGZ oder Bildnerisches Gestalten/Kunst deutlich dünner gesät. Dank der Dätwyler Stiftung gibt es seit August 2024 für Schulklassen aller Altersstufen ein attraktives Lernangebot in deutscher Sprache. Die Plattform www.danioth-digital.ch wurde nämlich neu mit einem «Klassenraum» ergänzt. Lehrpersonen finden dort kostenlos fixfertige, fächerübergreifende Unterrichtseinheiten entlang vom Leben und Werk des Schweizer «Teufelsmalers» Heinrich Danioth. Die Dätwyler Stiftung, die das Angebot mitentwickelt und finanziert hat, ermöglicht mit ihrer neusten Initiative ein einzigartiges und attraktives Angebot für den digitalen Unterricht , das wegweisend sein dürfte für weitere Projekte dieser Art.
So funktionierts
Auf www.danioth-digital.ch/klassenraum gelangt man mit wenigen Klicks zu den Unterrichtseinheiten. Thematisch befassen sich die Lektionen mit Mythen und Sagen, dem Nationalstaatenbildungsprozess, dem Ersten und Zweiten Weltkrieg, der Satire und dem Theater, mit Literatur, Zeitzeugenschaft, Expressionismus und Kulturpolitik. Die Schüler:innen werden von Heinrich Danioth als Avatar angeleitet, und die Lehrpersonen finden im Klassenraum ein grosses Angebot an Unterrichtshandreichungen, Power-Point-Unterlagen, Musterlösungen, Beurteilungsraster und so weiter. Dadurch lässt sich das Angebot in verschiedenen Fächern nutzten und der Künstler kann interdisziplinär vermittelt werden. Das Angebot ist weitgehend selbsterklärend. Dennoch kommen auf Wusch Dozierende der PH Luzern an die Schule und bringen den interessierten Lehrpersonen den digitalen Klassenraum von danioth-digital.ch näher.
Heinrich Danioth im Kontext
Als Zeitzeuge einer ereignisreichen Epoche ermöglicht das Leben und Werk von Heinrich Danioth – einer der prägenden Schweizer Künstler der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts – einen vielfältigen Einblick in die Vergangenheit. Heute ist Danioth vor allem als «Teufelsmaler» bekannt. Der rote «Teufel mit Ziegenbock» an der Wand der Schöllenenschlucht auf dem Weg über den Gotthardpass begrüsst viele Reisende. Doch neben diesem und anderen Wandbildern wie z.B. das «Fundamentum» am Bundesbriefmuseum in Schwyz schuf er auch zahlreiche Gemälde, Zeichnungen, Druckgrafiken, Karikaturen, Theaterstücke und Schriftstücke wie satirische Dichtungen und Grundlagen für Hörspiele. So laden seine vielfältigen Arbeiten dazu ein, sich mit seiner intensiven Auseinandersetzung mit Schweizer Kultur und ihrer Traditionen, aber auch mit ihren gesellschaftlichen Auswirkungen zu beschäftigen. Sie bieten zudem einen exemplarischen Einblick in zeitgenössische Ereignisse und öffentlichen Diskurse der gesellschaftlichen und politischen Umbrüche zwischen 1920 und 1950. Über diesen Zugang können sich Lernende aller Altersstufen auf abwechslungsreiche Art und Weise mit Geschichte, Kunst und Literatur befassen und sich Kenntnisse über die Kulturgeschichte der Zeit aneignen.