Die Originalfiguren des Broderbrunnens in St.Gallen, 1896 vom Bildhauer August Bösch erschaffen, stehen zur Zeit in der Lokremise. Die Finger im Spiel hat dabei der Künstler Simon Starling. Mit eigenen Werken ergänzt, haucht er den drei Bronzefiguren neues Leben ein. Gewagt! Aber es funktioniert.
Kunstmuseum St.Gallen, Lokremise | Simon Starling
Transformation alltäglicher Dinge
Nachhaltigkeit, ökologische und ökonomische Systeme; diese nicht nur im Zusammenhang mit der Klimaerwärmung relevante Thematik umkreisen die Arbeiten des englischen Künstlers Simon Starling. Seine eigenwilligen Projekte drehen sich um Nutzungszyklen, um die überraschenden Transformationen alltäglicher Dinge und die damit verbundenen ideologischen und ästhetischen Umwertungen.
August Bösch und der Broderbrunnen
Anlass zur Ausstellung in St.Gallen bildet Starlings aussergewöhnliches Kunstprojekt «Fountain», das den Bodensee mit der Stadt St.Gallen verbindet. Es basiert auf drei Figuren des vom Bildhauer August Bösch (1857–1911) geschaffenen und kürzlich gesamterneuerten Broderbrunnens im Zentrum der Stadt St.Gallen, der 1896 in Erinnerung an die Einrichtung einer Seewasserversorgungsanlage für die Kantonshauptstadt errichtet worden war.
Zu neuem Leben erweckt
Der Künstler realisiert drei klimatisierte, in sich geschlossene und sich selbstregulierende Vitrinen, in denen die historischen Figuren des Brunnens der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht werden, und zeichnet mit den drei Stationen sinnbildlich den Weg vom Bodensee nach St.Gallen nach.
Simon Starling
In den letzten Jahren war das Schaffen des 1967 in Epsom GB geborenen und heute in Kopenhagen lebenden Künstlers Simon Starling in Museen weltweit zu sehen. Die Ausstellung in der Lokremise ist seine erste Einzelausstellung in der Schweiz seit der Präsentation im Basler Museum für Gegenwartskunst 2005.