Verschiedene Reisen führen Jungjin Lee Anfang der 1990er- Jahre in die endlosen Weiten Amerikas, wo sie Wüsten, Felsen, Gestrüpp und Kakteen in archaischen Urmomenten festhält. Ihre fragmentarisch poetischen Bildserien beschrieb der grosse Robert Frank als «landscapes without the human beast».
Fotomuseum Winterthur | Jungjin Lee | Echo
Von Südkorea nach Amerika
Aus ihrer südkoreanischen Herkunft schöpfend, entwickelte die Künstlerin in Werkgruppen wie Ocean, On Road, Pagodas, Things und Wind eine höchst eigenwillige Bildsprache, in der ihr elementares Interesse an Natur und Kultur einen poetischen Resonanzraum findet.
Fotografien so poetisch wie Gemälde
Jungjin Lee greift in ihrem Schaffen auf ein tiefes Verständnis für Materialität, Textur und Handwerk zurück. Im Liquid-Light-Verfahren trägt sie mit grobem Pinsel flüssige, lichtempfindliche Emulsion auf Reispapier auf. Unsauberkeiten im Entwicklungsprozess und Fehlstellen in der Verarbeitung brechen mit dem vermeintlichen Wahrheitsanspruch der Fotografie. Die grossformatigen Abzüge von Jungjin Lee entfalten eine physische Präsenz, die einen unmittelbar in ihren Bann zieht.