Was macht der Betrachter mit dem Werk? Für die Luzernerin Martina Lussi steht diese Frage stets im Zentrum. arttv.ch präsentiert das Portrait einer Künstlerin, bei der die akustische Wahrnehmung im Raum eine wichtige Rolle spielt. Ziemlich einzigartig und anders!
Bildende Künstlerin Martina Lussi | Portrait
Soundfile und Lichtkreis
Ein MP3-Player und ein Lichtkreis am Boden könnten bereits eine künstlerische Installation sein – für die bildende Künstlerin Martina Lussi (*1987) gehört allerdings noch ein Betrachter dazu, der sich Musik hörend entlang des Lichtkreises bewegt. «Komposition für einen Kreis» heisst die Klanginstallation von 2014 der jungen Künstlerin. Auf die Idee sei sie gekommen, weil sie sich selbst im Kreis drehe, wenn sie Musik höre. «So müsste auch der Betrachter die Klangkomposition hören», wurde ihr klar. In ihren Werken bezieht die Künstlerin die Betrachtenden aktiv mit ein – sie werden so zu einem Teil des Werks. Mit ihren Arbeiten untersucht sie zudem Wechselwirkungen zwischen Raum und Klangempfinden.
Horchen am Stuhl
Ende 2016 waren Lussis Installationen unter dem Titel «Can You Play This Colour Again?» im Raum für zeitgenössische Kunst Benzeholz in Meggen LU zu sehen. Auch hier ging es um die akustische Wahrnehmung im Raum, etwa beim Horchen auf der Sitzfläche eines Stuhls – und wiederum wurden Besuchende zu einem Teil der Skulptur. In ihrer Installation im Dachstock änderte sich die Raum- und Klangwahrnehmung, je nachdem welche Position eingenommen wurde. Die Klang-Files für ihre Werke stellt die Künstlerin in ihrem Atelier in Emmenbrücke her.