Menschen hinter Gefängnismauern: Sieben Insassen aus sieben Nationen stehen im Zentrum des Films von Dieter Fahrer. Der Thorberg ist das Alcatraz der Schweiz, ein vollständig abgeschirmtes Gefängnis auf einem Felsen, ein Ghetto von Verurteilten aus über 40 Nationen. Es ist ein Spiegel der globalisierten Welt und ihrer Abgründe. Hier sind die schweren Jungs, sagt man. 200 Tage hielt sich Fahrer im Gefängnis auf, hat 150 Material gesammelt und daraus einen gut 100 Minuten langen Dokfilm geschaffen
Thorberg
Dieter Fahrer war gegen 200 Tage und einige Nächte selbst im Gefängnis, hat sich dort auch einschliessen lassen. Erst so erhielt er, nachdem er sie bereits von der Direktion und den Mitarbeitern erhalten hatte, auch von den Gefangenen das Vertrauen, ohne welches solche Porträts nie hätten gedreht werden können. Aus 150 gedrehten Stunden hat er einen beklemmenden und aufwühlenden Dokumentarfilm von 105 Minuten geschaffen.
Materialien zur Vertiefung und Ausweitung
Ein Film wie «Thorberg», der bewusst einseitig ist – kein Opfer und keine Angehörigen von Opfern kommen vor oder werden befragt –, verlangt eine Auseinandersetzung: das Gespräch und die Analyse. Die offizielle Website des Films www.thorberg.ch enthält interessante Informationen dazu. In einem Booklet, das der Verleiher www.looknow.ch abgibt, und im medienpädagogischen Begleitmaterial, das bei www.achaos.ch gratis herunterzuladen ist, gibt es ausführliche Informationen und Unterlagen unter folgenden Titeln: Zum Strafen allgemein; Vom Sinn und Zweck von Strafe; Formen der Strafe in der Schweiz; Die Freiheitsstrafe; Das Beispiel «Thorberg»; Lebenslängliche Verwahrung; Der offene Strafvollzug; Ein Tagesablauf, Strafe und Humanität (Hans Saner). – Zur Ausweitung des Themas dient die Ausstellung «Menschen vom Hoger» im Museum für Kommunikation in Bern, die im Seniorweb bereits vorgestellt wurde.