Das historische Drama TEL-AVIV / BEIRUT spielt vor dem Hintergrund des israelisch-libanesischen Konflikts in den Jahren 1982 und 2006. Es schildert die Reise zweier Familien auf beiden Seiten der Grenze, deren Schicksale durch den Krieg im Libanon miteinander verwoben sind. Ein mutiger Film, der sich über 20 Jahre erstreckt, und von der Instrumentalisierung im Krieg erzählt, von Menschen, die zuerst benutzt und dann schutzlos zurückgelassen werden.
TEL-AVIV/BEIRUT
TEL-AVIV/BEIRUT | SYNOPSIS
Das libanesische Christenkind Tanya überlebt 1984 in Beirut einen Anschlag palästinensischer Guerillas, dank des israelischen Soldaten Yossi. Seine Frau Myriam kümmert sich in Haifa um Söhnchen Gil. Dieser dient 2000 dann selbst im Libanon und wird von der Hisbollah als Geisel entführt. Myriam spürt ihrem Sohn nach – zusammen mit Tanya, die nun in Tel Aviv lebt. Die Frauen setzen in diesem epischen Narrativ dem männlichen Streitwillen ihre Solidarität und Hoffnung entgegen. Diese wirkt angesichts des eskalierenden und seit 1967 schwelenden libanesisch-israelischen Konflikts naiv. Der Film bleibt ein bewegendes, wichtiges Plädoyer für mehr Weiblichkeit und Vernunft.
TEL-AVIV/BEIRUT | STIMMEN
«Michale Boganim erzählt die Geschichte zweier Familien im Israel-Libanon-Konflikt mit kraftvoller Poesie. Die Filmemacherin folgt in langen Einstellungen ihren Figuren in die oftmals unwirtliche, einsame Grenzregion, das Ganze wird eindrücklich untermalt von Jazzmusiker Avishai Cohen, dessen Score ohne Streicher- und Klavierklänge auskommt. Und obwohl Tanya und Myriam auf unterschiedlichen Seiten stehen, lernen sie von- und voreinander, gelangen zu Respekt und Verständnis. Sie verstehen, dass sie Sorgen und Erfahrungen teilen, obwohl sie auf verschiedenen Seiten stehen.» – epd-film.de | «22 Jahre lang folgt Regisseurin Michale Boganim dem Werdegang zweier Familien aus Israel und dem Libanon, deren Geschichten durch Krieg und Verlust verflochten sind. Trotz verschachtelter Handlung berühren Momente der Solidarität und Empathie. ….2006 löste die Entführung zweier israelischer Soldaten durch die Hisbollah den nächsten Krieg im Südlibanon aus. Unter diesen widrigen Bedingungen kommt es schliesslich zur Begegnung zwischen Tanya und Myriam: als die beiden Frauen, die in der Eröffnungsszene nebeneinander im Auto sitzen. Myriam ist auf der Suche nach ihrem Sohn Gil, der mittlerweile als Soldat dient und seit Tagen nicht zu erreichen ist. Dass nun ausgerechnet er sich als einer beiden Entführten herausstellt, lässt die ohnehin etwas überfrachtete Handlung nicht unbedingt plausibler wirken. Trotzdem überzeugt der Film mit eindrücklichen Bildern aus einem endlosen Konflikt – und einem differenzierten Blick auf den Allgemeinplatz, dass ein Krieg nur Verlierer kennt. Hier verlieren vor allem die Frauen jegliche Illusion.» -* kunstundfilm.de*