Politische Flüchtige, Künstlerin, Aktivistin, «Sex-Extremistin» – die ukrainische Künstlerin Oxana Schatschko überschritt Grenzen und kämpfte, erst in der Ukraine dann international, unermüdlich für Frauenrechte und Meinungsfreiheit, selbst unter Einsatz ihres Lebens. Am 23. Juli 2018 wurde sie tot in ihrer Wohnung im Pariser Vorort Montrouge aufgefunden. Suizid?
OXANA
- Publiziert am 11. März 2025
Oksana Schatschko studierte Kunst. 2008 war sie unter den Gründerinnen von Femen, die die Interessen von Studentinnen in die damals laufenden Studentenproteste in der Ukraine einbringen wollten. Ihre Themen entwickelten sich bald zum Protest gegen sexuellen Missbrauch ukrainischer Frauen und gegen Sextourismus. Zunächst erweckte Femen Aufmerksamkeit, indem sie Demonstrationen nur in Unterwäsche bekleidet durchführten. Schatschko war die erste, die im August 2009 bei einem Protest in Kiew ihre Brüste entblösste. Dies war seitdem ein Markenzeichen von Femen.
Im Jahr 2011 wurde sie zusammen mit Inna Schewtschenko und einer weiteren Femen-Aktivistin eigenen Angaben zufolge nach einem Protest in der belarussischen Hauptstadt Minsk der sich gegen Präsident Aljaksandr Lukaschenka richtete von KGB-Geheimdienstleuten entführt, mit Verbrennung bedroht, geschoren und am Ende nackt und mit Öl übergossen in einem Wald ausgesetzt.
Schatschko schrieb mit der französischen Autorin Galia Ackerman ein Buch über die Geschichte von Femen, das 2013 im Calmann-Lévy-Verlag veröffentlicht wurde. 2014 erschien Je suis Femen (Ich bin Femen), eine preisgekrönte Dokumentation des Filmemachers Alain Margot über Oksana Schatschko. Der französische Staat gewährte ihr 2013 den Status eines politischen Flüchtlings. Seit 2015 lebte sie als Malerin in Paris. Am 23. Juli 2018 wurde sie nach Suizid tot in ihrer Wohnung im Pariser Vorort Montrouge aufgefunden.
OXANA | SYNOPSIS
Am 23. Juli 2018 steht für die ehemalige FEMEN-Anführerin Oxana Chatchko ein bedeutendes Ereignis an: die Eröffnung ihrer Ausstellung blasphemischer Ikonen. Während sie durch das sommerliche Paris streift, trifft sie Liebhaber, darunter eine Journalistin, diskutiert mit einem Kunstkritiker und stellt sich einem entscheidenden Termin zur Bestätigung ihres politischen Flüchtlingsstatus. Doch die Begegnungen rufen schmerzhafte Erinnerungen wach – an ihre Jahre als feministische FEMEN-Aktivistin, an Verrat und die Narben ihres Kampfes. Zwischen Kunst, Politik und persönlichen Dämonen. Der Tag schreitet voran und Oxana versinkt in einer Vergangenheit, der sie nicht entfliehen kann. Wird es ihr gelingen, das innere Feuer wiederzufinden, um weiterzuleben?