Während sich Manager der Schweizer Banken in den USA reuevoll für ihre Praxis der Steuerhinterziehung entschuldigen und den US-Behörden Kundendaten offengelegt werden, wird Rudolf Elmer wegen Verletzung des Schweizer Bankgeheimnisses auf den Cayman Islands angeklagt…
Offshore – Elmer und das Bankgeheimnis
Zum Film
Rudolf Elmer, Ex-Revisor der Bank Julius Bär, wurde von der Bank wegen Verletzung des Bankgeheimnisses angeklagt. Die Schweizer Justiz und die Bank als Ankläger – und auch fast alle Schweizer Medien – gehen gnadenlos gegen diesen «Nestbeschmutzer» vor. Denn Elmer ist unangenehm – er ist ein Kronzeuge, der konkret die Mechanismen des Offshore-Bankenhandels aus eigener Erfahrung schildert. In einer Zeit, in der das Schweizer Bankgeheimnis auf internationalen Druck hin aufgeweicht und aufgelöst wird, macht man einem Mitarbeiter wegen Verletzung des nicht mehr zu haltenden Bankgeheimnisses den Prozess.
Stimmen
Werner Schweizers akribische Dokumentation ist mehr als das Porträt eines Mannes, der gegen einen übermächtigen Gegner antrat und verurteilt wird. Der Filmer beschreibt die Funktion und Bedeutung der Offshore-Finanzplätze im Bankensystem. Er enthüllt aber auch ein fragwürdiges Verhalten der Zürcher Justiz. Geschickt spannt Schweizer einen persönlichen Bogen zwischen seiner Laufbahn als Filmschaffender aus der linken Szene und einem Menschen aus dem Zürcher Industriequartier, der vom Saulus zum Paulus wurde. Offshore – Elmer und das Bankgeheimnis erweist sich als hochaktuelles Zeugnis und Enttarnung eines Schweizer Mythos. Mutig, entlarvend, engagiert, spannend und provokant. Rolf Breiner, cineman.ch