Sex, Zwang und Begehren nach poetischen Regeln. Lars von Trier schildert in einer eigenwilligen Filmspache das Leben von Joe, einer Frau, die sich seit ihrer Jugend in erotische Abenteuer stürzt und sich von ihrer Sucht nach immer neuen Affären treiben lässt.
Nymphomaniac – Part 1
Zum Film
An einem kalten Winterabend findet der alte sympathische Junggeselle Seligman eine halb-bewusstlose, zusammengeschlagene Frau namens Joe in einer dreckigen Seitenstrasse. Er nimmt sich ihrer an, bringt sie zu sich nach Hause und pflegt die schwer Verletzte. Als sie dort irgendwann wieder zu sich kommt und Joe ihre Wunden behandelt, fragt er sie, wie es zu solch einer Situation kommen konnte. Joe fängt an Seligman ihre Lebensgeschichte zu erzählen, ohne jegliche Scheu vor dem fremden Mann. Eingeteilt in acht Kapitel erzählt sie ihren Werdegang von der Geburt bis zu ihrem fünfzigsten Lebensjahr. Die eigene Lebensdiagnose ist geprägt von mannigfaltigen Facetten und erotischen Erlebnissen. Joe schmückt die Geschichte mit Erlebnissen und Erfahrungen, die von ihren tief verborgenen erotischen und emotionalen Wünschen zeugen.
Stimmen
Eine beeindruckende und radikale Ästhetik, Dieter Kosslick, Berlinale-Direktor | «Nymphomaniac Part 1» ist grosses Kino. Lars von Trier gelingt ein bemerkenswerter Mittelweg zwischen sperrig-philosophischer Arthouse-Sexsucht-Doku und einer erotischen und selbstironischen Groteske. Yannick Suter, outnow.ch | «Nymphomaniac Part 1» vereint Provokation und Milde, Offenheit und Stringenz, Seelentiefe und schimmernde Oberfläche, Klugheit, Spiritualität und Wut zu einem über die Massen betörenden Ganzen. Joachim Kurz, kino-zeit.de | Gainsbourg liegt diese Doppeldeutigkeit in ihrer Präsenz, die Fragilität ihres verletzten Körpers, die blauen Flecken im Gesicht trägt sie mit einer unmissverständlichen Willenskraft – ihre Augen sprechen von durchdringender Überzeugung und ewiger Erfahrung. Frédéric Jaeger, critic.de