Regisseur Pablo Larraín läuft mit seinem Biopic «Neruda» zur Bestform auf und präsentiert ein intelligentes Katz- und Maus-Spiel. Erzählt wird die Geschichte von Kommissar Peluchonneau, der im Jahre 1948 zur Jagd nach dem chilenischen Politiker und Nationaldichter Pablo Neruda aufbricht.
Neruda
Zum Film
Der berühmte Dichter und Kommunist Pablo Neruda bezichtigt Staatspräsident González Videla – einst sein Kampfgefährte – des Verrats. Als Videla nach seiner Wahl zum Präsidenten Chiles im Jahr 1946 seine politische Position aufgrund des beginnenden Kalten Krieges änderte, wurde Neruda zu einem seiner heftigsten Kritiker. Als Senator genoss er parlamentarische Immunität – niemand konnte ihn vor Gericht stellen oder verhaften, solange er ein gewählter Volksvertreter war. Nerudas Reden gegen González wurden immer angriffslustiger. Am Ende kritisierte er ihn in einer öffentlichen Rede aufs Schärfste: «Sie haben das Volk, durch dessen Stimme Sie Präsident geworden sind, belogen und betrogen. Statt die Armut zu bekämpfen, wie Sie es versprochen haben, festigen Sie nur die Macht der wenigen Reichen, die das Volk aussaugen wie Vampire.» Man schreibt das Jahr 1948, der Kalte Krieg ist in Chile angekommen. Nerudas Kritik hat Folgen: Er verliert als gewählter Senator die politische Immunität, soll verhaftet werden und muss untertauchen. Das ruft Kommissar Óscar Peluchonneau auf den Plan. Er ist von der Idee besessen, Neruda dingfest zu machen. Doch dieser führt ihn immer wieder in die Irre und entkommt. Das Katz- und Maus-Spiel führt den wortgewaltigen Freigeist und den sturen Staatsdiener bis ins Andengebirge, wo Neruda das letzte Kapitel des Duells mit Peluchonneau in Szene setzt…
Stimmen
Ein grossartiger Film, der sowohl seinem namensgebenden Poeten gerecht wird, als auch das Genre des Biopics bereichert. Larraín überträgt die Emotionalität von Pablo Nerudas Gedichten auf die Leinwand. outnow.ch | Eine originell konstruierte Geschichte über die Faszination und die Notwendigkeit von Helden. Echten wie falschen. Michael Meyns, filmstarts.de | Der Regisseur zeigt sich dabei in absoluter Bestform mit einem Werk von solcher Klugheit, Schönheit und Kraft, dass es schwer ist, den Lobgesang adäquat zu formulieren. Jay Weissenberg, Variety