Was haben die Bilder von Tizian und William Turner, von Caravaggio und Van Gogh uns heute noch zu erzählen? Wie werden die Meisterwerke den Besuchern vermittelt, was steckt hinter einem Museumsbetrieb, und wie lässt sich eine solche Institution vermarkten?
National Gallery
Zum Film
Der in Venedig mit dem Goldenen Löwen für sein Lebenswerk geehrte Regisseur Frederick Wiseman – einer der wichtigsten Pioniere des US-amerikanischen Direct Cinema – verbrachte 2012 mehrere Wochen in der National Gallery in London. In seinem unverkennbaren Stil, der sich an «reiner Beobachtung» orientiert, zeigt uns Wiseman, was er als Zeuge im Museum alles wahrnimmt: die weltbekannten Kunstwerke in monumentalen Grossaufnahmen, aber auch alles andere, was einen Museumsbetrieb ausmacht: Führungen, Vorträge, Konzerte, die Kuratoren und Kunstvermittler, die Museumsleitung oder Marketingspezialisten bei der Arbeit, die Besucher und deren Blick auf die Bilder.
Stimmen
Sei es bei öffentlichen Bildbesprechungen, dem Restaurieren, den zahlreichen Zeichenkursen, der Ausstellungseinrichtung oder der Tanzperformance: Immer wieder überraschen die einzelnen Episoden mit wunderlichen Geschichten, erstaunlichen Interpretationen oder Entdeckungen zu den Gemälden. Andrea Wildt, cineman.ch | Frederick Wiseman lässt die verschiedenen Erzählformen wie Gemälde, Skulpturen, Gedichte oder Tanz ineinander verschmelzen und verweist so auf das wirklich Wichtige an Kunst: das Geschichtenerzählen. outnow.ch | Während Wiseman die Führer, Kuratoren, Restauratoren, Besucher und Kunst der grössten Londoner Kunstgallerie schillernd und in grossartigen Einstellungen einfängt, überrascht er immer wieder mit goldenen Metaphern. Joe McGovern, Entertainment Weekly | Ein unglaublich kurzweiliger und interessanter Film, der immer wieder Überraschendes zutage zu fördern versteht. Er verdeutlicht den Wert der Kultur und die Mühe, die ihre Erhaltung, ihre Pflege und vor allem das Vermitteln erfordert. Joachim Kurz, kino-zeit.de