Lake Tahoe
Überraschungsfilm der Berlinale 2008. Mit stilvoll konstruierten Bildern und einer unangestrengten Erzählweise. 3 von 5 Filmperlen.
Synopsis: Juan hat mit dem Wagen seiner Eltern eine Unfall verursacht. Er begibt sich auf die Suche nach einem Ersatzteil, um das Auto wieder fahrtüchtig zu kriegen. Dabei begegnet er dem eigensinnigen Automechaniker Don und seiner Hündin Sica, der jungen Mutter Lucia und dem Martial-Arts-Fan David. Sie alle helfen ihm, den Übergang von der Kindheit zum Erwachsenwerden innerhalb eines einzigen Tages zu durchleben.
Kritik: Mögen Sie Filme von Kaurismäki oder Jarmush? Dann könnte Ihnen „Lake Tahoe“ gefallen. In der Tradition einer ruhigen, unangestrengten Erzählweise und mit eigenwillig visuellen Konzept bebildert der junge mexikanische Regisseur Fernando Eimbcke einen Tag im Leben von Juan (Diego Catano). „Lake Tahoe“ ist ein Film über Träume und Verluste. Sparsam eingesetzte Dialoge klären wenig, lassen aber viel Spielraum für eigene Interpretationen. Die langen Einstellungen widerspiegeln die bleiernde Trägheit des Lebens unter gleissender mexikanischer Sonne. „Lake Tahoe“ war der Überraschungsfilm der Berlinale 2008. Vielleicht deswegen überraschend, weil er sich konsequent der gewohnten Sehweise entzieht.
Isabella Fischer